"Im Winter fressen die Bienen den gesammelten Honig"

ZISCH-INTERVIEWmit Eva und Roland Kälble von der Freiburger Stadtimkerei über das Leben der Bienen in der kalten Jahreszeit.  

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Annika Ehret beim Räuchern mit Eva und Roland Kälble (links). Das Räuchern führt dazu, dass die Bienen denken, es brennt. Sie fliegen dann in ihren Stock und fressen zur Beruhigung. Rechts hält Annika eine Wabe. Foto: Markus Ehret

Im Rahmen meines Zisch-Projektes habe ich, Zisch-Reporterin Annika Ehret aus der Klasse 4c der Schneeburgschule in Freiburg Eva und Roland Kälble von der Freiburger Stadtimkerei besucht. Ich durfte mir die Bienen ganz nah anschauen und sogar eine Bienenwabe in der Hand halten. Und meine Fragen haben sie mir auch noch beantwortet.

Zisch: Schlafen die Bienen schon?
Kälble: Bienen halten keinen Winterschlaf. Sie schlafen täglich, wenn es notwendig ist. Unter zehn Grad Außentemperatur ziehen sie sich in ihren Bau zurück und bilden eine Traube um das Essen und die Königin.
Zisch: Wo stehen die Bienenvölker im Winter?
Kälble: Überall in unserer Stadt verteilt. Die Winterkälte macht ihnen im Bienenstock nichts aus, weil sie sich gegenseitig wärmen. Das nennt man Wintertraube. Außerhalb des Bienenstocks können sie unterhalb von fünf Grad nicht überleben.
Zisch: Wie viele Bienen sind in einem Bienenvolk?
Kälble: Im Frühjahr und Sommer besteht ein Bienenvolk aus 40 000 bis 45 000 Bienen, im Herbst und Winter aus 12 000 bis 14 000. Dann gibt es keine männlichen Drohnen mehr im Volk, da sie nur für den Hochzeitsflug im Frühjahr und im Sommer gebraucht werden. Sie müssen nun den Bienenstock verlassen und verhungern.
Zisch: Wie lange lebt eine Biene?
Kälble: In der arbeitsreichen Zeit des Pollensammelns lebt eine Biene vier bis sechs Wochen. Im Winter dafür fünf bis sechs Monate.
Zisch: Was fressen die Bienen im Winter?
Kälble: Ihren Honig, den sie im Brutraum gesammelt haben. Der muss bis zum Frühjahr ausreichen, sonst verhungert das Bienenvolk. Der Imker kann durch Wiegen des Bienenstocks erkennen, ob der gesammelte Vorrat reicht oder er rechtzeitig zufüttern muss.
Zisch: Macht es einen Unterschied, ob die Bienen auf dem Land oder in der Stadt wohnen?
Kälble: Ja. Zum einen ist das Futterangebot in der Stadt abwechslungsreicher als auf dem Land. Zum anderen ist es in der Stadt zwei bis drei Grad wärmer als auf dem Land. Dadurch fliegen die Bienen öfter aus ihrem Bienenstock, was ihnen guttut.
Zisch: Wo gehen die Bienen im Winter auf die Toilette?
Kälble: Im Winter gehen die Bienen nicht auf die Toilette, sondern sammeln alles in ihrer Blase. Sobald es warm genug ist, machen die Bienen ihren Reinigungsflug.
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