"Ihr könnt euch mit den Kindern anfreunden"
ZISCH-INTERVIEW mit dem Bürgermeister von Kippenheim, Matthias Gutbrod, über Flüchtlinge und Helfer in seiner Gemeinde.
Lea Gehrlein, Klasse 4b & Grundschule Kippenheim-Schmieheim
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Ich bin Lea Gehrlein und gehe in die Klasse 4b der Grundschule in Kippenheim-Schmieheim. Als Zisch-Langzeitthema habe ich mir "Flüchtlinge in der Ortenau" ausgesucht. Besonders interessiert mich natürlich, wie das bei uns in Kippenheim so ist. Ich habe unseren Bürgermeister Matthias Gutbrod gefragt, ob ich mit ihm ein Interview machen kann. Er muss das mit den Flüchtlingen ja am besten wissen! Am 14. Oktober habe ich mich dann mit ihm in seinem Bürgermeisterzimmer getroffen. Vor dem Gespräch war ich sehr aufgeregt, aber es war sehr interessant.
Gutbrod: Ja in Kippenheim gibt es Flüchtlinge. Wir haben im Moment 17 Flüchtlinge in Kippenheim und Schmieheim. 14 leben in Kippenheim und drei in Schmieheim.
Zisch: Was macht Kippenheim, um den Flüchtlingen zu helfen?
Gutbrod: Wir geben den Flüchtlingen eine Wohnung, in der sie leben können, in der Wasser, Strom, Heizung und alles zum Leben vorhanden ist. Und es gibt noch einen Helferkreis, das sind Freiwillige. Jeder, der helfen will, kann helfen. Dieser Helferkreis geht mit den Flüchtlingen einkaufen, sie helfen den Flüchtlingen, Deutsch zu lernen, suchen Arbeit mit ihnen, fahren zum Beispiel nach Lahr zur "Lahrer Tafel" und holen dort Essen und Trinken. Es gibt wirklich einige Menschen, die den Flüchtlingen helfen und wir als Gemeinde koordinieren dies. Wir stimmen es mit den Helfern ab und schauen, dass auch jeder Flüchtling Helfer an der Seite hat.
Zisch: Wie können die Bürger und auch wir Kinder helfen?
Gutbrod: Die Erwachsenen können sich um Menschen kümmern, zum Beispiel Arbeit vermitteln, einkaufen gehen, Kleider spenden, wenn die Flüchtlinge es brauchen. Ihr Kinder könnt natürlich versuchen, die Flüchtlingskinder aufzunehmen, mit ihnen zu spielen, mit ihnen zu reden und ihnen das Gefühl zu geben, dass ihr mit ihnen befreundet sein wollt, dass sie merken, sie sind hier zu Hause.
Zisch: Werden im Notfall, wenn noch mehr Flüchtlinge Hilfe brauchen, auch in der Mühlbachhalle Flüchtlinge untergebracht werden?
Gutbrod: Im Moment sind alle Gemeinden auf der Suche nach Wohnraum. Auch wir müssen private Wohnungen für die Flüchtlingsunterbringung finden. Ich und auch die Gemeindevertreter, es gibt ja einen Gemeinderat, wollen versuchen, solange es geht, auf öffentliche Hallen für die Flüchtlingsunterbringung zu verzichten. Wir wollen die Flüchtlinge nicht in Sporthallen oder Festhallen unterbringen, sondern wir wollen versuchen, sie in Wohnungen unterzubringen. Es gelingt uns auch im Moment noch, aber natürlich wissen wir nicht, wie viele Personen noch kommen. Wenn natürlich jetzt wie in Lahr 300 bis 400 Menschen kommen, wird das nicht einfach.
Zisch: Es wurde mal berichtet, das "Alte Schulhaus" in Schmieheim solle auch als Unterkunft gerichtet werden. Was sind die Ergebnisse der Untersuchungen? Ziehen dort Flüchtlinge ein?
Gutbrod: Der Ortschaftsrat wünscht sich, dass dies gemacht wird. Das Problem ist: Das alte Schulhaus ist sehr alt. Da gibt’s keine richtige Heizung, keinen richtigen Strom. Das heißt, es muss erst mal renoviert werden. Wir haben gesagt, wir wollen erst mal wissen, was das kostet. Wenn ihr daheim zum Beispiel sagt: "Das Bad sollten wir mal machen, es ist ja schon alt", dann müssen deine Eltern sich auch erst informieren, was sowas überhaupt kostet. Und so ist es bei uns auch. Also wenn wir wissen, was es kostet, dann können wir darüber entscheiden.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.