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Theresa-Sophie Bresch (31) ist Europameisterin und mehrfache Deutsche Meisterin im Doppelvoltigieren. 2019 beendete sie ihre Karriere und ist nun als Trainerin tätig. Sie arbeitet außerdem als Lehrerin und lebt in Stuttgart. Die Zischup-Reporterinnen Emilia Wernet und Helena Häringer voltigieren beim Reit- und Fahrverein Oberes Elztal.

"Ich wollte immer weitermachen"

Voltigieren ist Akrobatik auf dem Pferd. Theresa-Sophie Bresch ist Europameisterin und mehrfache Deutsche Meisterin im Doppelvoltigieren. Sie mag die Vielfalt ihres Sports. .  

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Theresa-Sophie Bresch und Thorben Jacobs bei einer Kür  | Foto: privat
Theresa-Sophie Bresch und Thorben Jacobs bei einer Kür Foto: privat
Zischup: Was macht Ihnen am Voltigieren Spaß? Was finden Sie spannend daran?

Bresch: Ich finde die Zusammenstellung aus Pferd, Voltigierer oder Teammitglied und auch die Kombination aus Kraft, Choreographie und Beweglichkeit spannend. Dieser Sport bietet eine große Vielfalt.

Zischup: Wie alt waren Sie, als Sie mit dem Voltigieren begonnen haben?

Bresch: Ich war fast sechs Jahre alt, als ich mit dem Voltigieren begonnen habe.

Zischup: Wie sind Sie zum Voltigieren gekommen?

Bresch: Meine damalige Trainerin Doris Marquart war die Kita-Erzieherin meiner Schwester. Sie hatte damals einen Reitstall mit ihrem Mann. Ich war schon immer begeistert von Pferden, war aber noch zu klein, um Reitstunden zu nehmen. Deshalb hatte ich mich neben Turnen und Ballett für den Voltigiersport entschieden und bin dabei auch geblieben.

Zischup: Wie haben Sie nie den Mut verloren, auch nach einer Niederlage weiterzumachen?

Bresch: Ich habe das eigentlich fast nie in Frage gestellt. Manchmal kam mir der Gedanke schon, warum ich dafür so viel Zeit hineingesteckt habe, wenn es nicht gut gelaufen ist. Aber ich habe immer aus dem Herzen entschieden, dass ich weitermachen möchte, weil ich diesen Sport liebe. Im Nachhinein habe ich eher darüber nachgedacht, was man optimieren und verbessern kann, dass es in der Zukunft wieder besser läuft.

Zischup: Wie haben Sie Ihren Pas-de-Deux-Partner Thorben Jacobs kennengelernt?

Bresch: 2010 bin ich mit Daniel Rhein bei der Deutschen Meisterschaft gestartet. Da er 2011 verletzt war und somit nicht an der Europameisterschaft teilnehmen konnte, hatte mich die Bundestrainerin Ulla Ramge gefragt, ob ich auch mit jemand anderem starten könnte. In diesem Zusammenhang haben Thorben und ich uns zusammengeschlossen und konnten uns über den Europameistertitel in Aachen 2011 im Doppelvoltigieren freuen. 2015, 2016, 2017 und 2018 sind wir bei der Deutschen Meisterschaft gestartet und konnten uns den Sieg als Deutsche Meister 2015 und 2016 sichern.

Zischup: Wann durften Sie das erste Mal an einem größeren Wettkampf, wie zum Beispiel der Deutschen Meisterschaft teilnehmen?

Bresch: Ab 2007 durfte ich jedes Jahr an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen. Ab 2010 durfte ich auch bei internationalen Wettkämpfen antreten, wie zum Beispiel dem Weltcup, den Europameisterschaften oder der CVI.

Zischup: Haben Sie schon mal einen schweren Sturz erlitten, nachdem Sie eine Zeitlang nicht mehr Voltigieren konnten? Wenn ja, wie fühlten Sie sich dabei?

Bresch: Ja, ich habe mir schonmal das Sprunggelenk gebrochen und musste operiert werden. Ich war sechs Wochen lang an Krücken. Besonders enttäuschend war, dass dieser Unfall kurz vor dem Saisonstart war. Zum Glück konnte ich trotzdem noch im selben Jahr wieder bei den Meisterschaften starten, weil ich dank großer Erholung und meinem Aufbautraining wieder schnell gesund war. Natürlich wollte ich das nicht wahrhaben, eine Zeitlang nicht mehr voltigieren zu können, aber ich habe trotz des Rückschlags positiv gedacht und nach vorne geschaut.

Zischup: Wie haben Sie und Thorben Jacobs auf Ihren Sieg als Europameister reagiert?

Bresch: Wir waren sehr überrascht, da wir nach dem ersten Durchgang auf Platz drei standen. Es war auch sehr kurzfristig geplant, dass wir bei der Europameisterschaft antreten. Daher konnten wir unsere Kür nicht richtig einschätzen, weil wir sie erst neu erstellt hatten. Zudem gab es viel internationale Konkurrenz, zum Beispiel Joe Eckel. Wir hatten nie erwartet, sie zu schlagen. Wir haben uns sehr gefreut. Es war ein berührender Sieg.



Zischup: Voltigieren Sie noch regelmäßig bei Wettkämpfen oder haben Sie damit aufgehört? Wenn ja, wann sind Sie selber zur Trainerin geworden?

Bresch: Nein, ich voltigiere gar nicht mehr. Nach dem Weltcup 2019 habe ich meine Voltigierkarriere beendet. Nun bin ich in der Trainertätigkeit aktiv. Ich bin ein Teil der Trainerschaft von Baden-Württemberg.

Zischup: Wie hießen Ihre Trainerinnen oder Trainer, die Sie bei Ihren ganzen Wettkämpfen und in der Vorbereitung darauf unterstützt haben?

Bresch: Ich hatte verschiedene Trainer. Am längsten meine Trainerin war meine Trainerin in meinem Heimatverein, dem Pferdesportverein Roseck bei Tübingen, Doris Marquart. Sie hat mich beim Doppel-Team und Einzel-Voltigieren unterstützt. Im Winter 2015 bin ich nach Köln in den Verein gewechselt. Dort waren meine Haupttrainer Patric Looser und Alexandra Knauf.



Zischup: Wie würden Sie Werbung machen, um Kinder und Jugendliche für diesen Sport zu begeistern?

Bresch: Das ist ein großes Problemthema. Man könnte eine Klassenaktion in der Schule oder einen Tag der offenen Tür veranstalten. Eine Möglichkeit wäre es, auch gezielt Personen anzusprechen, die an diesem Sport interessiert wären. Der Voltigiersport ist eine sehr große Randdisziplin, da wenig Bekanntheitsgrad in diesem Sport vorhanden ist.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 15. Dezember 2023: PDF-Version herunterladen

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