Verdauung
"Ich will Kindern zeigen, wie es in uns drin aussieht"
Matthias von Bornstädt (37) ist Arzt und hat ein Buch mit dem Titel "Erste Stunde Furzkunde" geschrieben. Im Gespräch erklärt er, warum er dieses Thema spannend findet.
Sa, 1. Apr 2023, 6:07 Uhr
Neues für Kinder
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BZ: Übers Furzen zu sprechen ist eher ungewöhnlich...
von Bornstädt: Stimmt, das ist ein Tabuthema, also eines, über das man meist nicht spricht, weil man es peinlich findet. Aber jeder Mensch macht das eben. Jeder furzt täglich etwa 15 Mal – ausnahmslos alle, von der Königin bis zum Kindergartenkind. Ich finde wichtig, dass man mit diesem Thema ganz natürlich umgeht, dass man weiß, dass all das normal ist. Und ich will Kindern zeigen, wie es in uns drin aussieht.
BZ: In Ihrem Buch geht eine Klasse mit der Nahrung auf die Reise – vom Essen bis zum Klogang. Wo ist da der spannendste Punkt?
von Bornstädt: Hach, das ist schwierig, es ist so viel spannend: Einfach mal zu sehen, wie es im Magen aussieht, wozu wir Darmbakterien haben und wie Durchfall entsteht. Spannend ist auch, dass die Darmoberfläche etwa so groß ist wie ein Fußballfeld – wenn man den Darm komplett auseinanderfalten würde. Oder das Schlucken: Man hat ja immer das Gefühl, man schluckt und schon ist das Essen unten im Magen. Wie bei einem Fallrohr. Doch nein, das ist ein aktiver Vorgang in der Speiseröhre, der einige Sekunden dauert – und der auch im Handstand funktioniert, gegen die Schwerkraft. Denn das Essen fällt nicht, sondern wird von ganz vielen Muskeln in der Speiseröhre Richtung Magen befördert.
BZ: Welches Essen ist denn gut für uns und unsere Verdauung?
von Bornstädt: Das ist relativ einfach: wenig Zucker, wenig Fett, viel Gemüse. Dann ist es wichtig, dass man insgesamt nur so viel Energie durch die Nahrung zu sich nimmt, wie man verbraucht – den Verbrauch kann man durch Bewegung ankurbeln. Wichtig ist auch, dass wir sogenannte Präbiotika zu uns nehmen; die stecken zum Beispiel in Bananen oder Chicorée und sind gut für unsere Darmbakterien. Und die wiederum helfen uns beim Verdauen.
BZ: Sie haben mehrere Sachbücher geschrieben und schreiben unter anderem auch Bibi-Blocksberg-Hörspiele. Ist Ihnen als Arzt langweilig?
von Bornstädt: Nein (lacht). Als Arzt arbeite ich im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, hier in Berlin, da mache ich zum Beispiel Einschulungsuntersuchungen. Das mache ich die halbe Woche und die andere halbe Woche schreibe ich. Beides mache ich gern. Bei meiner Arbeit als Arzt erfahre ich, was die Kinder gut finden, was sie beschäftigt, was sie eklig finden. Das hilft mir beim Schreiben.
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