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"Ich weiß nicht, welcher Storch solche Gerüchte in die Welt setzt"

JUZ-INTERVIEW: Wer geht ins Fitnessstudio? Ghetto-Typen und Erbsengehirne? Fitnesstrainer Patric Heizmann lebt mittendrin im Körperkult und weiß es besser.  

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Fitnessstudios sind in, die Fitnesshungrigen strömen in Massen. Warum eigentlich? Wollen sie posen wie Arnold Schwarzenegger in seinen besten Tagen? Oder Alltagsrambos werden? Oder sind Fitnessstudio-Gänger doch nur von einem zu geringen Intelligenzquotienten geplagt? JuZ-Mitarbeiter Christian Stalf fragte nach bei Patric Heizmann. Der 26-Jährige ist Fitnesstrainer in einem Studio in Umkirch.

JuZ: Was muss man können, um Fitnesstrainer zu werden?
Heizmann: Ich mache das jetzt seit dreieinhalb Jahren. Eigentlich habe ich Radio- und Fernsehtechniker gelernt. Danach habe ich eine Trainer-Lizenz erworben und ein Fernstudium zum Diplomsportmanager und Fitnesslehrer drangehängt. Das meiste habe ich mir allerdings im Selbststudium beigebracht.
JuZ: Wie hat man sich solch ein "Selbststudium" vorzustellen?
Heizmann: Oh, ich habe viel ausprobiert und viel gelesen. Mittlerweile habe ich eine richtige Bibliothek zu Hause.
JuZ: Was sind die guten, was die schlechten Seiten an Ihrem Beruf?
Heizmann: Es macht Spaß, dass man viele Menschen kennen lernt und vielen helfen kann. Allerdings muss man immer den Gute-Laune-Mann spielen, auch wenn es einem richtig schlecht geht. Auf die Dauer ist der Beruf so wenig abwechslungsreich wie viele andere auch: Man sitzt immer in den gleichen Räumen und erklärt immer die gleichen Übungen.
JuZ: Was macht eigentlich ein Fitnesstrainer in seiner Freizeit?
Heizmann: Fitnesstraining.
JuZ: Es wird ja gerne gewitzelt, dass Fitnessstudiofreaks, nun ja, eher wenig in der Birne hätten. Zu Recht?
Heizmann: Ich weiß nicht, welcher Storch solche Gerüchte in die Welt setzt. Ich meine, dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist steckt - und durch einen gesunden Körper schulst du einen gesunden Geist. Ich persönlich bin zum Beispiel ungeheuer wissbegierig und lese in meiner Freizeit gerne und viel. Zumindest, wenn ich nicht gerade Fitnesstraining mache.
JuZ: Und was ist mit den richtig durchgestylten Bodybuildern? Die stehen ja nicht gerade im Ruf, ein Gehirn wie Albert Einstein zu haben . . .
Heizmann: Na ja, Bodybuilder, die das richtig extrem machen, zum Teil auch mit illegalen Mitteln, kümmern sich nur um ihren Körper und nicht um ihren Geist. Die sind dann manchmal tatsächlich geistig nicht so fit. Aber diese Extrem-Bodybuilder trifft man heutzutage in den Studios kaum mehr an.
JuZ: Sondern? Ghetto-Typen mit Goldkettchen?
Heizmann: Schon wieder so ein Vorurteil! Es kommen Zehnjährige und Achtzigjährige, Arbeitslose, Arbeiter, Diplomingenieure. Menschen eben, die etwas für ihre Gesundheit tun und dabei Spaß haben wollen. Dafür ist das Fitnessstudio der geeignetste Ort.
JuZ: Was halten Sie vom gegenwärtigen Körperkult?
Heizmann: Ich bin doch selbst in diesen Körperkult involviert! Das ist mein Beruf und mein Leben. Training macht Spaß, sollte aber nicht überbewertet werden.
JuZ: Muss man als Fitness-Trainer - wie etliche Sportler - relativ früh aus Altersgründen aufhören?
Heizmann: Die wenigsten wollen wohl 15 Jahre lang immer nur Trainer sein. Man sollte sich also beizeiten Gedanken machen, wohin man sich entwickeln will. Die Branche ist noch sehr jung und deswegen weiß man auch noch nicht, welche Möglichkeiten sich einmal auftun werden.
JuZ: Ist Fitnesstrainer ein Beruf mit Zukunftschancen?
Heizmann: Der Beruf ist die geeignete Wahl, wenn du gerne Sport treibst und kontaktfreudig bist. Es gibt seit ein oder zwei Jahren auch den anerkannten Beruf des Fitnessfachwirts. Man kann auch als Azubi in Studios lernen, nur ist das noch nicht in allen Bundesländern anerkannt. Wer Interesse hat, sollte bei der Industrie- und Handelskammer nachfragen.



Weg mit dem Speck! Kampfstrategien gegen Pfunde erläutert Patric Heizmann auf http://www.intelligent-abnehmen.de oder in seinen Seminaren. Nächster Termin in Freiburg: 20. Januar. Info: [TEL] 07661 / 989179

Ressort: Zisch

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