"Ich mache die Narkose"

ZISCH-INTERVIEW mit der Anästhesiepflegerin Ines Rossknecht über ihre Arbeit und Operationen.  

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Ines Rossknecht  | Foto: Privat
Ines Rossknecht Foto: Privat

Zisch-Reporter Joshua Saier aus der Klasse 4a der Grundschule Biengen in Bad Krozingen spricht im Interview mit der Expertin für Anästhesiepflege Ines Rossknecht über ihre Arbeit im Stadtspital Zürich Triemli.

Wenn ein Mensch operiert wird, muss er in einen Zustand versetzt werden, in dem er oder sie schläft und keine Schmerzen empfindet, man nennt das auch Narkose. Denn nur dann können Ärztinnen und Ärzte mit ihrem Team diese Person operieren. Um einen Menschen in Narkose zu versetzen, wird er mit Medikamenten betäubt, also schläfrig gemacht. Ein Arzt, der dafür zuständig ist, welche Medikamente der Patient für die Narkose bekommt, heißt Anästhesist. Da der nicht alleine arbeiten kann, braucht er beispielsweise Hilfe von einer Expertin in der Anästhesiepflege wie Ines Rossknecht.

Zisch: Was ist das Schwierige an deiner Arbeit?

Rossknecht: Dass ich immer konzentriert sein muss. Und dass ich kranke Menschen habe, das ist manchmal auch schwierig. Es geht ihnen nicht so gut oder sie sind traurig, haben Schmerzen, das kann auch schwierig sein.

Zisch: Wie lange arbeitest du schon im Spital?

Rossknecht: Seit 1988, das sind jetzt schon 34 Jahre.

Zisch: Musst du auch immer noch etwas Neues lernen?

Rossknecht: Ich bin immer am Lernen, da sich in der Medizin ständig etwas Neues ergibt: neue Empfehlungen, neue Forschungen. Dann muss ich das neu lernen und muss wieder meine Arbeit anpassen.

Zisch: Wie fängt dein Tag im Spital an?

Rossknecht: Ich komme zur Tür rein und zeige meinen Arbeitsausweis, damit ich überhaupt rein darf, um zu zeigen, dass ich nicht irgendjemand bin. Ich gehe über den Flur, bis ich in meine Umkleide komme. Jetzt muss ich heraus aus der Straßenkleidung und rein ihn die OP-Kleidung mit Mundschutz. Ich brauche spezielle Schuhe und muss die Hände desinfizieren. Erst dann gehe ich auf den Flur.

Zisch: Was machst du bei einer Operation?

Rossknecht: Ich mache die Narkose. Das heißt, ich gebe Medikamente, ich beatme den Patienten, überwache ihn, schaue, ob alles stabil ist. Zum Beispiel der Blutdruck.

Zisch: Wie fühlst du dich bei einer Operation, ist es jedes Mal aufs Neue spannend?

Rossknecht: Ich bin beschäftigt, denn ich mache die Narkose, dass bedeutet, ich schaue, dass der Patient gut schläft, dass sein Kreislauf und die Atmung stabil sind. Und dass alles funktioniert im Körper. Trotzdem ist es sehr spannend, zu schauen, was die Operateure machen: Ob sie an einer Lunge operieren oder am Herzen, an einem Fuß oder den Augen. Es ist sehr interessant zu sehen, wie viel unterschiedliche Operationen es gibt.

Zisch: Mit wem arbeitest du zusammen?

Rossknecht: Ich arbeite mit ganz vielen Menschen: mit Patientinnen und Patienten und mit dem Operationsteam. Das sind ein Doktor für Anästhesie, mit dem ich die Narkose besprechen kann und auch durchführe, ein Chirurg, der operiert, der auch Hilfskräfte braucht. Das sind die Operationspflegerinnen. Das sind Assistenten, die dem Chirurgen das Material richten und es ihm während der Operation reichen. Sie machen auch Röntgenbilder oder nehmen Proben ab und schicken sie an das Labor.

Zisch: Wie viele Stunden am Tag arbeitest du?

Rossknecht: Vor ein paar Tagen hatte ich Wochenenddienst, das sind dann zwölf Stunden Dienst, normalerweise sind es aber achteinhalb Stunden. Wenn nichts dazwischen kommt, sonst muss ich auch mal länger bleiben.

Zisch: Was könntest du dir als anderen Beruf vorstellen?

Rossknecht: Ich würde in einem Café oder in einem Bücherladen arbeiten, weil ich so gerne lese, das ist mein Hobby.

Zisch: Was trägst du beim Arbeiten für Kleidung?

Rossknecht: Einmalkleidung, die werfe ich weg. Außer den Schuhen, die kommen in die Waschmaschine.

Schlagworte: Ines Rossknecht
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