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"Ich lebe meinen Traum"

  • Dunja Tadi, Klasse 4a, Emil-Gött-Schule (Freiburg)

  • Fr, 23. März 2018
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit Katja Mack, Leiterin der Europa-Park Talent Academy, über das Tanzen und die Arbeit mit Kindern.

Katja Mack von der Talent Academy mit Zisch-Reporterin  Dunja Tadić   | Foto: rivat
Katja Mack von der Talent Academy mit Zisch-Reporterin Dunja Tadić Foto: rivat

Zisch-Reporterin Dunja Tadi aus der Klasse 4a der Emil-Gött-Schule in Freiburg hat Katja Mack interviewt, die Leiterin der Europa-Park Talent Academy.

Zisch: Was wollten Sie, als Sie noch ein Kind waren, werden?
Mack: Zuerst dachte ich, dass ich Ballerina sein möchte. Ich habe sehr lange Tanzunterricht in verschiedenen Bereichen genommen wie Ballett, Modern, Eiskunstlauf … Ich habe einige Sachen ausprobiert, aber immer mehr Richtung Tanz. Ich bin vom Tanz begeistert.
Zisch: Hat Sie als Kind schon so etwas wie Tanzen, Musik oder Malen und Zeichnen interessiert?
Mack: Ich habe im Chor gesungen, einen Schwimmkurs besucht, ich war im Karate. Ich habe einiges ausprobiert, auch in der musikalischen Richtung. Mein Vater spielt Klavier und ich habe mit ihm einiges miterlebt. Grundsätzlich haben mich immer alle Beschäftigungen begeistert, durch die sich eine Person entwickelt.
Zisch: Wann haben Sie angefangen zu tanzen?
Mack: Ich war fünf Jahre alt.
Zisch: Hatten Sie damals ein Vorbild?
Mack: Als Kind war ich von der weltberühmten Primaballerina Maya Plisetskaya begeistert.
Zisch: Konnten Sie sich als Kind vorstellen, dass Sie so eine Zukunft haben werden, als Chefin?
Mack: Nein, davon konnte ich nicht mal träumen! Es gibt da ein Zitat: "Wo deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt deine Berufung" – und genau nach diesem Motto lebe ich.
Zisch: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, die Talent Academy zu gründen?
Mack: Die Idee ist in meiner Kindheit entstanden. Ich lebte in einer Stadt, in der man viel Zeit brauchte, um von einem Punkt zum anderen zu kommen. Ich dachte mir, dass es sehr schön wäre, wenn alles unter einem Dach wäre, sodass man viel ausprobieren kann. Seit 2010 arbeitete ich an einem Konzept, und heute machen wir genau das, was ich mir in meinem Konzept gedacht habe. Wenn ein Kind zum Beispiel beim Ballett nach drei Monaten kein Spaß mehr hat, dann reden wir mit den Eltern und suchen vielleicht andere Optionen, ob das Kind vielleicht andere Kurse machen möchte. Es ist zeitlich einfacher, das zu gestalten, weil alles an einem Ort ist.
Zisch: Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht Chefin der Talent Academy geworden wären?
Mack: Ich glaube schon, dass ich in diesem Bereich geblieben wäre. Zum Beispiel als Choreografin, Event Managerin oder etwas in der Richtung, was mir Spaß machen würde.
Zisch: Was machen Sie eigentlich so als Chefin der Talent Academy?
Mack: Ich betrachte mich nicht als Chefin, sondern als Leiterin. Mein Alltag ist ganz verrückt, man kann sich kaum vorstellen, was alles dahinter steckt. Ich will mich kurzfassen: Jedes zweite Jahr machen wir eine Talentshow, bei der wir auserwählte Kinder der Talent Academy in einem Konzept integrieren. Dann designieren wir professionelle Kostüme, machen Choreographien, eine Geschichte zur Show. Jedes Jahr kommt dann die Surpriseshow, die für alle Mitglieder sozusagen eine Prüfung – ohne Noten – ist, aber auch eine Möglichkeit für die Eltern zu sehen, was die Kinder gelernt haben. Wir wollen den Kindern eine Möglichkeit geben, sich auf professioneller Bühne zu präsentieren, wie zum Beispiel bei der Miss-Germany-Wahl, bei der wir das Opening machen durften. Das alles kommt natürlich noch obendrauf, denn wir haben auch viele andere Projekte. Ich muss zudem schauen, dass unsere operativen Prozesse am Laufen sind, aber dafür habe ich mein tolles Team. Die Entwicklung neuer Konzepte gehört ebenso dazu. Im September planen wir eine Kurserweiterung.
Zisch: Das alles klingt ziemlich anstrengend!
Mack: Mein Job ist sehr vielfältig, natürlich manchmal auch anstrengend, aber das macht mir Spaß. Ich lebe meinen Traum, daher kann ich mich nicht beklagen. Unsere Arbeit macht Kinder glücklich und das ist für mich Belohnung und Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Zisch: Wie fühlt es sich an, so berühmt zu sein?
Mack: Ich sehe mich als normale Person und fühle mich genauso wie du. Ich bin Ehefrau und Mama für meine Kinder. Natürlich werde ich manchmal erkannt und man wird manchmal zu einer Veranstaltung eingeladen. Ich mache es einfach mit und denke nicht darüber nach.
Zisch: Wie fühlt es sich an, jederzeit in den Europapark gehen zu können?
Mack: Ich bin jetzt im elften Jahr hier und gehe fast immer geschäftlich in den Park. Nur mit meinen Kindern gehe ich privat.
Zisch: Welche Sprachen sprechen Sie?
Mack: Deutsch, Russisch, Englisch, Italienisch und ein bisschen Kasachisch. Spanisch verstehe ich auch ein bisschen, weil es der italienischen Sprache ähnlich ist, und Französisch verstehe ich auch, wenn Franzosen nicht zu schnell sprechen.
Zisch: Wenn Sie mal nicht bei der Arbeit sind, wo verbringen Sie Ihre Freizeit?
Mack: Mit meiner Familie, meinen Kindern. Mein älterer Sohn wird Ende Mai drei Jahre alt und der jüngere ist elf Monate alt.
Zisch: Welchen Wunsch möchten Sie sich bei dieser Arbeit erfüllen?
Mack: Talente zu finden und die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 23. März 2018: PDF-Version herunterladen

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