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"Ich berechne am Computer Ersatzteile für Knochen"

ZISCH-INTERVIEW mit dem biologischen Anthropologen Stefan Schlager über seine Arbeit an der Freiburger Uniklinik .  

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Stefan Schlager (links) und Rocco. Im ...an Schlager am Computer erstellt hat.   | Foto: Privat
Stefan Schlager (links) und Rocco. Im Hintergrund ist auf dem Bildschirm rechts das statistische Modell einer Augenhöhle zu sehen, das Stefan Schlager am Computer erstellt hat. Foto: Privat

Hallo, ich bin Zisch-Reporter Rocco Schlager aus der Klasse E3/4 der Reinhold-Schneider-Schule in Freiburg. Ich habe meinen Vater Stefan Schlager interviewt. Er ist biologischer Anthropologe und forscht und arbeitet an der Uniklinik in Freiburg. Zu seiner Arbeit mit "Knochenmännern" und Kieferchirurgen habe ich ihm einige Fragen gestellt.

Zisch: Wie alt bist du?
Schlager: Ich bin 44 Jahre alt.
Zisch: Mit wie vielen Jahren hast du deinen Doktor gemacht?
Schlager: Ich habe meine Promotion mit 36 Jahren abgeschlossen.
Zisch: Wieso bist du biologischer Anthropologe?
Schlager: In der Öffentlichkeit sind biologische Anthropologen meist für ihre Beschäftigung mit alten Gräbern und menschlichen Knochen bekannt. Mich beschäftigt aber mehr der lebende Mensch. In meiner Tätigkeit interessiert mich vor allem der Schnittpunkt von virtueller Anatomie – also dem Betrachten und Erforschen von Knochen am Computer – und medizinischer Anwendung in der Klinik – also die Möglichkeiten, mein Wissen für Operationen praktisch einzubringen.
Zisch: Macht dir dein Beruf Spaß?
Schlager: Ja, mein Beruf bereitet mir sehr viel Freude, da ich für sehr komplizierte Probleme Lösungen finden muss, welche den Ärzten später bei der Operation von vielen Patienten helfen.
Zisch: Was genau machst du da dann?
Schlager: Es gibt zum Beispiel oft Unfälle, bei denen der Kiefer bricht – etwa, wenn Motorradfahrer unvorsichtig fahren. Damit dann in der Klinik bei der Operation von zertrümmerten Gesichtsknochen schnell ein "Ersatzbauteil" aus Titan da ist, berechne ich, wie dieses aussehen muss für die jeweilige Gesichtsform. Dann kann den Patienten viel schneller geholfen werden.
Zisch: Was findest du dabei am interessantesten? Was sind deine Hauptaufgaben?
Schlager: Tüfteln am Programmiercode und das Erstellen von verschiedenen Knochenstrukturen, zum Beispiel für die spätere Anwendung im Operationssaal, sind meine Hauptaufgaben, und diese sind sehr spannend.
Zisch: Was wolltest du eigentlich als Kind werden?
Schlager: Ich wollte schon als Kind Wissenschaftler oder Erfinder werden. Jetzt bin ich quasi beides.
Zisch: Hast du auch Hobbys?
Schlager: Ja, ich betreibe Krafttraining und fahre Rennrad. Außerdem trainiere ich eine Kinder-Fußballmannschaft in Freiburg-Ebnet.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. November 2020: PDF-Version herunterladen

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