Waldwirtschaft
Die Holzverkaufsplanung aus dem Gemeindewald Wutach gestaltet sich nicht einfach
Der Jahresabschluss des Forstbetriebsjahres 2023 in Wutach wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt. Dank Zuwendungen vom Land konnten insgesamt rund 71.100 Euro an Überschuss erarbeitet werden.
Mi, 5. Mär 2025, 18:00 Uhr
Wutach
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Eigentlich war nur eine Ernte von 100.530 Euro geplant. Das Mehr von knapp 45.000 Euro ergab sich aus ungeplantem Holzeinschlag. Dadurch erhöhten sich auch die Kosten für die Wegeinstandsetzung. Die geplanten Kosten von 47.000 Euro für Kulturen waren wegen der ausgeprägten Frühjahrstrockenheit nicht vonnöten, es wurde nur etwas mehr als die Hälfte des Geldes ausgegeben.
Die geplanten Einnahmen für den Holzverkauf konnten nicht ganz erreicht werden, denn den Verkauf zu planen, sei "wie ein Blick in die Glaskugel", meinte Alexander Jentsch vom Kreisforstamt Waldshut bei der Vorstellung des Jahresabschlusses in jüngster Gemeinderatssitzung. Um die Förderung "Klimaangepasstes Waldmanagement" zu bekommen, müssen fünf Prozent der Waldfläche stillgelegt werden. Hierzu gibt es Bestände, die seit 30 Jahren nicht mehr bewirtschaftet wurden, solche mit überalterten Buchen, Enklaven in der Wutachschlucht und Bestände mit bereits jetzt grenzwertiger Bewirtschaftung in der Schlucht oder im Hardt. Final sei es nicht schwer gewesen, diese fünf Prozent Fläche zusammenzubekommen.
Auf das Jahr 2024 bezogen stünden die Kulturen tatsächlich gut da, freute sich Alexander Jentsch. Durch das nasse Frühjahr sei allerdings das Holzrücken mit Maschinen nicht möglich gewesen. Der Käferbefall war in der Intensität ähnlich wie in den Vorjahren. Er war aber seit Juli deutlich sicht- und bekämpfbar. 70 Prozent zufällige Nutzung ergaben sich durch Käferbefall, Sturm und Schneebruch. Das restliche Jahr wurde für Wiederaufforstungen und die restliche Käferholzernte genutzt.
Gemeinderat Mathias Müller (CDU) bemängelte, dass 2000 Festmeter Holz hätten eingeschlagen und für 80 Euro je Festmeter verkauft werden können, was aber mangels Förster nicht geschehen sei. Der bisherige Wutacher Gemeindeförster Tristan Dellers hatte im vergangenen Jahr zum Kreisforstamt Waldshut gewechselt. Alexander Jentsch betonte jedoch, dass Käferholz immer Priorität habe im Einschlag und Verkauf und dass auf alle Fälle 1500 bis 2000 Festmeter gutes Holz geerntet werde. Günter Nosbüsch (Unabhängige Wählergemeinschaft Wutach; UWW) beklagte, dass man mit Pflanzungen im Rückstand sei. Jentsch versprach, dass gepflanzt werde, so oft es geht, verstärkt jedoch im Herbst. Frank Grieshaber (UWW) bemerkte, dass klar sein müsse, dass man ohne Fördergelder nur eine schwarze Null unter dem Jahresabschluss vorfände.
Die vergangenen Forstwirtschaftsjahre im Gemeindewald – genauer gesagt seit dem 2018 – waren geprägt durch starken Borkenkäferbefall. Diese Bäume wurden umgehend aus den Waldbeständen entfernt, um eine Ausbreitung der Käfergefahr zu minimieren. Das führte zu einem Anteil an der Holzeinschlag von um die 50 Protenz, teilweise auch mehr.