"Heilen ist ein großes Wort"
BZ-INTERVIEW: Tilmann Moser, Psychoanalytiker in Freiburg, über Fremdenangst, Berührungen und den Streit um die reine Lehre /.
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in Tabubruch hat ihn berühmt gemacht. Mit seinen "Lehrjahren auf der Couch" brachte der Psychoanalytiker Tilmann Moser am Beginn seiner Laufbahn die Kollegen gegen sich auf. Am Sonntag begeht er in Freiburg seinen Achtzigsten. Wir sprachen mit ihm.
EBZ: Herr Moser, mit Angst kennen Sie sich von Berufs wegen aus. Woher kommt die aktuelle Fremdenangst, wird sie geschürt, oder ist sie im Menschen drin?
Moser: Sie ist im Menschen drin. Sonst könnte man sie ja nicht schüren. Angst vor dem Fremden ist seelisch und biologisch angelegt. Es gibt sogar eine Phase im ersten Lebensjahr, in der der kleine Mensch nur die Mutter akzeptiert, sonst niemanden. Und wenn heute in der Nachbarschaft plötzlich Menschen anderer Hautfarbe auftauchen, ist das erst einmal beunruhigend.
BZ: Wie soll die Nachbarschaft damit umgehen, soll sie sich abschotten?
Moser: Das möchten diejenigen gern, die die Angst schüren. Die unterscheiden nach Dazugehören und Nichtdazugehören. Das folgt dann oft rassistischen Kriterien wie der Hautfarbe oder der Gesichtsform. Ich glaube, welches Maß Fremdenangst annimmt, ...