IHK-Umfrage

Händler in den Kreisen Lörrach und Waldshut sehen sich für Digitalisierung gut gerüstet

Die Bürokratie macht den Händlern im Bereich der IHK Hochrhein-Bodensee zu schaffen. Das zeigt eine Umfrage der Kammer, die auch eine steigende Zahl von Ladendiebstählen verzeichnet.  

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Die meisten Händler im IHK-Kammergebiet betreiben stationären Einzelhandel.  | Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)
Die meisten Händler im IHK-Kammergebiet betreiben stationären Einzelhandel. Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)

Wo steht der Einzelhandel? Um diese Frage ging es in der IHK-ibi-Handelsstudie 2024. Der Vergleich der Auswertungen für Deutschland, Baden-Württemberg und das Kammergebiet weise zwar keine großen Unterschiede auf, doch es gebe sie, schreibt die IHK in einer Mitteilung. Ein Beispiel sei das Thema Digitalisierung. Die heimischen Händler schätzten ihr Wissen auf einer Skala zwischen eins und zehn deutlich besser ein als die Kollegen in Baden-Württemberg. Der Landesschnitt liegt bei 5,9, im Bereich der IHK Hochrhein-Bodensee bei 6,4. Im bundesdeutschen Mittel sind es 6,1 Punkte. Dazu passe, dass sich die Unternehmen im Kammergebiet auch besser auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet fühlen. Während der Mittelwert in Deutschland bei 5,8 und im Land bei 5,7 liegt, beträgt er im Gebiet der IHK Hochrhein-Bodensee 6,1.

Die Befragung zur Studie, an der sich 53 IHK beteiligt haben, lief im dritten und vierten Quartal 2024. Deutschlandweit wurden 2096 Einzelhändler befragt. Die Studie für die Landkreise Lörrach, Waldshut-Tiengen und Konstanz basiert auf 65 Rückmeldungen.

Die Auswertung mache die großen Herausforderungen für den Handel sichtbar. So sehe sich der Einzelhandel immer häufiger mit der Aufgabe konfrontiert, hybride Vertriebsstrategien zu entwickeln. Fachlich sei das laut Eckhart Fink kein großes Problem. "Unseren Händlerinnen und Händlern fehlen einfach die zeitlichen Ressourcen." Und zwar nicht nur dafür. Auch gebe es wenig Luft, um Zukunftsstrategien für das eigene Geschäft zu entwickeln. Zumal der Faktor Bürokratie in vielen Fällen als Bremse fungiere. Auf einer Skala von eins – für kaum – bis zehn – für sehr stark – sollten Händler benennen, wie sehr sie sich durch bürokratische Vorgänge eingeschränkt fühlen: Mehr als ein Viertel vergaben zehn Punkte, im Mittelwert waren es 7,8 Punkte.

Die Hälfte der Händler beklagt eine sinkende Passantenfrequenz

Einen negativen oder sehr negativen Einfluss auf das bisherige Geschäftsmodell habe zudem eine "zunehmende Regulierung". Das sehen zumindest mehr als 80 Prozent der Befragten so. Auch die Marktmacht globaler Anbieter sorge für Stirnrunzeln. Zwar bewerten 70 Prozent der Händlerinnen und Händler im Kammergebiet deren Aktivitäten als Herausforderung für den eigenen Erfolg. "Trotzdem gehen rund 80 Prozent von steigenden Umsätzen im Online-Geschäft aus", zitiert Eckhart Fink aus der Studie. 91 Prozent der befragten Unternehmen im Kammergebiet sind stationäre Händler, 45 Prozent betreiben einen eigenen Online-Shop.

Für mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen mit stationärem Geschäft werden Ladendiebstähle zu einem immer größeren Problem. Zwar sprechen 40 Prozent von einer unveränderten Tendenz, 29 Prozent beklagten allerdings eine Zunahme. Zehn Prozent können oder wollen die Frage, ob sie im vergangenen Jahr von Diebstählen betroffen waren, nicht beantworten. 55 Prozent berichten, dass sie Opfer von Diebstählen geworden sind. Die derzeit größte Herausforderung für den stationären Handel sehen mehr als 55 Prozent der Befragten in den hohen Energiepreisen. Zudem verzeichnen 49 Prozent der Händler eine sinkende Passantenfrequenz.

Schlagworte: Eckhart Fink
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