Gutes tun im Leben anderer
ZISCH-INTERVIEW mit dem Gesetzlichen Betreuer Reimund Beli.
Rachel Tchitnga, Klasse 4a, Turnseeschule (Freiburg)
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Es gibt Menschen, die nicht für sich selbst sorgen können, weil sie beispielsweise ein psychisches Problem oder eine andere Einschränkung haben. Ein Gesetzlicher Betreuer hilft ihnen, den Alltag zu bewältigen. Zisch-Reporterin Rachel Tchitnga aus der Klasse 4a der Turnseeschule in Freiburg im Interview mit dem Gesetzlichen Betreuer Reimund Beli.
Beli: Seit etwa sechs Jahren.
Zisch: Warum haben Sie diesen Beruf gewählt?
Beli: Einerseits weil ich als Selbstständiger eigenverantwortlich arbeiten kann und zum anderen, weil ein wichtiger Teil meiner beruflichen Erfahrung in diese Arbeit einfließt.
Zisch: Was ist das Belastende an Ihrem Beruf?
Beli: Belastend an dem Beruf ist es, zu wissen, dass kleine Fehler eine große Wirkung haben können. Ich kann mir gar nicht erlauben, Fehler zu machen.
Zisch: Was ist das Schöne an Ihrem Beruf?
Beli: Das Schöne ist, dass ich für manche Menschen in besonderen Lebenssituationen manchmal etwas richtig Gutes bewirken und in deren Leben bewegen kann. Das Andere ist, dass mein Berufsalltag viel mit Kommunikation zu tun hat. Also viel telefonieren und viel mit Menschen in Kontakt sein und das ist fast immer schön. Das macht am meisten Freude, an der Arbeit. Und ich habe einen tollen Kollegen, mit dem ich mich prima verstehe.
Zisch: Hatten Sie schon mal ein Highlight in Ihrem Beruf? Also etwas, das Sie sehr glücklich gemacht hat?
Beli: Ich erlebe oft Highlights, insbesondere dann, wenn ich zum Beispiel für manche Klienten auf Rechtswegen oder Amtswegen etwas Gutes erreiche oder einen größeren Schaden verhindern kann.
Zisch: Was sind Ihre Aufgaben als Gesetzlicher Betreuer?
Beli: Ich vertrete Menschen gerichtlich und außergerichtlich in deren persönlichen Angelegenheiten. Das sind zumeist Menschen, die sich in bestimmten Bereichen oder in allen Bereichen ihres Lebens nicht selbst um ihre Angelegenheiten kümmern können. Sie sind vielleicht nicht in der Lage dazu Entscheidungen für ihre Gesundheit, ihre Finanzen, ihren Lebensunterhalt, ihre Steuern, zu treffen, und brauchen dabei Unterstützung. Das Gericht sagt mir, wo sie Unterstützung brauchen, und ich unterstütze sie dann.
Zisch: Was muss man können, um den Job gut zu erledigen, genau wie Sie es tun?
Beli: Es ist ganz hilfreich, wenn man gut mit Menschen umgehen kann. Auch mit solchen, mit denen man auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt gerne etwas zu tun haben möchte, weil sie möglicherweise irgendwie anders, merkwürdig oder schwierig erscheinen.
Zisch: Welche Ausbildung braucht man für Ihren Beruf?
Beli: Dieser Beruf wird in den meisten Fällen von Rechtsanwältinnen oder Sozialpädagogen ausgeübt. Ich selber bin Berufspädagoge.
Zisch: Was für Probleme haben Ihre Klienten?
Beli: Die meisten meiner Klienten haben Probleme mit Ihrer Gesundheit. Häufig sind sie psychisch krank und stehen am Rande der Gesellschaft. Andere haben körperliche Probleme, sind alt und hilfsbedürftig. Aber die Meisten mit denen ich zu tun habe, haben schwierige Lebensgeschichten.