"Guter Wein macht Lust auf mehr"
Zischup-Reporter Maik Mattmüller aus der Klasse 8a der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach hat seinen Vater Michael Mattmüller interviewt. Er ist Winzer in Ihringen am Kaiserstuhl und bewirtschaftet das Weingut Sonnenhof.
Maik Mattmüller, Klasse 8a, Hugo-Höfler-Realschule & Breisach
Mo, 25. Apr 2016, 10:18 Uhr
Schülertexte
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Zischup-Reporter Maik Mattmüller aus der Klasse 8a der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach hat seinen Vater Michael Mattmüller interviewt. Er ist Winzer in Ihringen am Kaiserstuhl und bewirtschaftet das Weingut Sonnenhof.
Zischup: Wie viel Hektar Reben hattest du anfangs, und wie viel hast du heute?
Mattmüller: Damals fing ich mit 0,3 Hektar an. Ich pachtete und kaufte stetig Reben dazu, sodass ich den Betrieb bis heute auf zehn Hektar erweitert habe.
Zischup: Wie viele Personen arbeiten auf dem Weingut?
Mattmüller: Wir sind ein Familienweingut. Meine Eltern, meine Frau und ich arbeiten das ganze Jahr im Betrieb. Festangestellte haben wir keine. Je nach Saison haben wir Hilfskräfte, die uns die Arbeit etwas erleichtern.
Zischup: Hast du vor, den Betrieb zu erweitern?
Mattmüller: Im Moment habe ich es nicht vor, da meine Philosophie ist: lieber klein, aber fein.
Zischup: Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?
Mattmüller: Meine Tochter Jessica ist 16 Jahre alt und geht noch zur Schule. Du, Maik, bist 14 Jahre alt und gehst auch noch zur Schule. Und ihr beide habt vor, in Zukunft das Weingut weiterzuführen.
Zischup: Welche Rebsorten baust du an, und was sind deine Spezialitäten?
Mattmüller: Da der Kaiserstuhl die wärmste Region Deutschlands ist, gedeihen hier die Burgundertrauben besonders gut. Diese bauen wir zu 80 Prozent an. Müller-Thurgau, Silvaner, Cabernet, Scheurebe und Gewürztraminer und einen Pinot-Rose-Sekt bieten wir auch an. Unsere Spezialität ist der Graue Burgunder, für welchen wir schon viele Auszeichnungen erhalten haben. Daneben hat auch der Spätburgunder Rotwein einen großen Stellenwert bei uns im Betrieb. Der Rotwein wird bei uns ausschließlich nach der traditionellen Maischegärung ausgebaut.
Zischup: Was bedeutet Maischegärung?
Mattmüller: Das bedeutet, die Spätburgunder-Beeren bleiben mindestens 14 Tage oder länger in einem speziellen Maischegärtank, wo sie zu Alkohol vergären. Der Alkohol löst die Farbe aus dem Zellstoff der Traube und so bekommen wir einen schönen, dunklen Rotwein. Dies ist ein altes, traditionelles Verfahren, welches das schonendste für die Rotweinherstellung ist. Dieses Verfahren wird auch in sehr bekannten Rotweingegenden angewandt, wie rund um Bordeaux und im Burgund. Es ist sehr arbeitsintensiv, lohnt sich aber, da diese Rotweine sehr lange lagerfähig sind und noch alle gesunden Inhaltsstoffe enthalten.
Zischup: Welche Auszeichnungen hast du bisher erhalten?
Mattmüller: Wir haben schon mehrmals die ersten Plätze beim internationalen Grauburgunder-Preis belegt.
Zischup: Wie wichtig sind dir Auszeichnungen und Stimmen von Weinkritikern?
Mattmüller: Ein Lob, egal aus welcher Ecke es stammt, ist natürlich immer die Bestätigung unserer Arbeit. Wir freuen uns, wenn unsere Weine in verschiedenen Publikationen gut bewertet werden. Aber dennoch sind unsere zufriedenen Kunden für uns das Wichtigste.
Zischup: Was findest du faszinierend an deinem Beruf?
Mattmüller: Es ist eine sehr abwechslungsreiche Arbeit, bei der man sehr mit der Natur verbunden ist, und es ist etwas Schönes, wenn man die Entwicklung eines großartigen Jahrgangs begleiten darf.
Zischup: Welchen Wein trinkst du selbst am liebsten?
Mattmüller: Grauen Burgunder und Spätburgunder.
Zischup: Was zeichnet für dich einen guten Wein aus?
Mattmüller: Bei einem guten Wein hat man Lust auf ein weiteres Gläschen.
Zischup: Was ist typisch für die Weine vom Kaiserstuhl?
Mattmüller: Sie sind sehr kräftig und aromatisch, haben wenig Säure und machen jede Menge Spaß beim Genießen.
Zischup: Könntest du mir zum Grauburgunder eine Speiseempfehlung geben?
Mattmüller: Ja, viele, das würde hier aber den Rahmen sprengen. Der Wein ist ein hervorragender Speisebegleiter, der sich vielerlei Gerichten anpasst.
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