Gute Gedanken nach Magdeburg geschickt

Pfarrer in der Manege: Beim ökumenischen Gottesdienst im bis zum letzten Platz ausgebuchten Zirkuszelt stand die weihnachtliche Friedensbotschaft im Mittelpunkt. .  

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Gemeinsam im Zentrum des Gottesdienste...cha Ellinghaus und Norbert Großklaus.   | Foto: Barbara Puppe
Gemeinsam im Zentrum des Gottesdienstes in der Manege (von links): Zirkusmoderator Sascha Thanner, Beate Blyer-Hansert, Artistin Anna aus der Ukraine, Sascha Ellinghaus und Norbert Großklaus. Foto: Barbara Puppe
Bereits eine halbe Stunde vor Beginn hatte sich eine lange Schlange am Eingang gebildet. Zum beliebten Gottesdienst der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden Offenburg gemeinsam mit der Katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge, strömten die Besucherinnen und Besucher, darunter viele Kinder, noch zahlreicher als in den vergangenen Jahren ins Zelt des Offenburger Weihnachtscircus auf dem Messeplatz. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Chor "Sounds Good" unter der Leitung von Benny Enderle, Markus Kapp begleitete am Klavier.

In der Manege wurden noch die Spots ausgerichtet, Pfarrer Norbert Großklaus, Grünenstadtrat und "evangelischer Zirkuspfarrer seit 16 Jahren" stimmte die Besucher vorab auf die Weihnachtslieder ein. "Herbei, o ihr Gläubigen" schallte es zu Beginn aus vielen Kehlen. Sascha Ellinghaus, Circus-und Schaustellerseelsorger der Deutschen Bischofskonferenz, zeigte sich berührt davon, dass die Pforten des Zirkus weit geöffnet worden seien für so zahlreiche Gäste. Die offene Tür habe in diesem Jahr eine besondere Bedeutung, weil zum Beginn des aktuellen Heiligen Jahres auch am Vatikan in Rom eine große Tür geöffnet wurde, die 25 Jahre lang verschlossen gewesen sei. "Gott ist zu uns gekommen, damit wir zu Gott finden können", das sei auch die Botschaft des Heiligen Jahres.

Beate Bleyer-Hansert, kirchliche Sozialarbeiterin im Stadtteil Stegermatt, vertrat die katholische Kirchengemeinde Offenburg und sprach vom Traum, den Frieden weiterzugeben. " Wenn nicht einer alleine sondern viele gemeinsam träumen" – auch viele Kooperationspartner und Bürger vor Ort –, dann könne dieser Traum Wirklichkeit werden.

In der besonderen Zirkus-Atmosphäre erklangen beliebte Weihnachtslieder wie "O du fröhliche" , "Stille Nacht" und "Ich steh an deiner Krippe hier", die daran erinnern, dass mit der Geburt eines kleinen Kindes in Betlehem vor 2000 Jahren, der "Retter" geboren wurde. Das Wunder der Menschwerdung feiern Christen in aller Welt alle Jahre wieder.

Auch der Apostel Paulus sei von der Botschaft, die von diesem Kind ausgeht, begeistert gewesen. Pfarrer Großklaus erklärte in der Predigt den Paulusbrief an die Römer an Hand von vergrößert ausgedruckten Smileys. Aus traurigem Grund hob er zunächst das Emoji mit der Träne hoch, es stehe für das schreckliche Geschehen in Magdeburg. Er bat die Menschen kurz inne zu halten und an die Opfer, die Familien, die Verletzten und die ganze Stadt zu denken. Das Emoji "betende Hände" stehe für die Dankbarkeit, die Paulus ausdrückt, der die Christen erst verfolgte und dann zum begeisterten Kämpfer für das Christentum wurde. Weiter ging’s mit einem lachenden Emoji. Es symbolisiere die frohe Botschaft, die gute Nachricht des Evangeliums: "Du bist geliebt, du bist wunderbar, du bist wertvoll". Das sei das Evangelium, frohe Botschaft, wie das weitere Emoji mit den roten Herzchen verdeutlichte.

Das nächste Gesichtssymbol mit Sonnenbrille stehe für "Das ist cool", das Emoji mit Bizeps für Stärke. Gemeint seien nicht nur Muskeln sondern auch geistige, mentale, psychische und seelische Stärke. Wir bräuchten Resilienz, so Großklaus, die Fähigkeit schwierige Lebenssituationen ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen. Es gebe viel, was uns herausfordere, sowohl persönlich, als auch in Partnerschaft, in Beruf und in der Gesellschaft. "Wir sind geliebt. Das ist cool. Das macht stark", fasste Pfarrer Großklaus zusammen. Und über allem stünde "Friede sei mit euch", wie es Paulus einst seiner neuen Christengemeinde wünsche.

Der Chor sang ein Friedenslied, auch in den Fürbitten wurde um Frieden in allen Kriegsgebieten dieser Erde gebetet. Eine Fürbitte sprach Artistin Anna aus der Ukraine. Wie in jedem Jahr wurde das Friedenslicht aus Betlehem von den Pfadfindern vom Offenburger Stamm Konradin, begleitet von vielen Kindern, andächtig in die Manege getragen. Wegen der aktuellen Gefahrensituation in Israel konnte es nicht wie sonst direkt aus der Geburtsgrotte in Betlehem geholt werden. Pfadfinder hatten das Licht vom letzten Jahr am Brennen erhalten und verbreiteten es in Deutschland. Viel Beifall gab es zum Schluss: Sascha Ellinghaus in ein goldfarbenes Messgewand gekleidet witzelte an den Chor gewandt: "Ihr singt schön", in Richtung Großklaus: "Du sprichst schön und ich sehe schön aus".

Die Kollekte wurde wieder in großen Popcorneimern gesammelt. Sie geht hälftig an den Ortenauer Verein "Leben mit Behinderung" und an das "Operndorf Afrika", einen interkulturellen und internationalen Begegnungsort in Burkina/Faso.
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