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Gute Aussichten trotz Krise

Auch in Pandemiezeiten wollen Industrie und Handwerk Ausbildungsplätze bieten.  

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Ihr Herz für die duale Ausbildung entdecken können Jugendliche auf der Job-Start-Börse. Foto: contrastwerkstatt  (stock.adobe.com)
Die Corona-Krise hat auch den Ausbildungsmarkt fest im Griff. Das wirft bei künftigen Schulabgängern viele Fragen auf: Finde ich überhaupt einen Ausbildungsplatz? Und ist mein Arbeitsplatz dann auch sicher? Doch der Ausbildungsmarkt zeigt sich gerade in der Krise sehr dynamisch und sowohl Handwerk als auch Industrie als große Arbeitgeber blicken positiv in die Zukunft.

So erklärt der Präsident der Handwerkskammer Freiburg, Johannes Ullrich Folgendes: "Nach wie vor bietet das Handwerk mit seinen mehr als 130 Ausbildungsberufen nicht nur einen für jeden passenden Ausbildungsplatz, sondern nach der abgeschlossenen Ausbildung auch einen sicheren Arbeitsplatz mit hervorragenden Karrierechancen." Auch Simon Kaiser, Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung bei der IHK Südlicher Oberrhein, gibt Entwarnung, was die Sorge um den sicheren Arbeitsplatz angeht: "Wir sind in der glücklichen Lage, eine sehr breit aufgestellte Wirtschaft mit vielen kleinen und mittelständischen Ausbildungsbetrieben zu haben und sind nicht von wenigen Großbetrieben abhängig. Das macht den Ausbildungsmarkt bei uns in der Industrie robust."

Auch die Bundesregierung hat in den vergangenen Wochen und Monaten Unterstützungsprogramme für Betriebe auf den Weg gebracht. Zwar hakt es derzeit etwa bei der Ausbildungsprämie. Bei dieser beklagen die Industrie- und Handwerkskammern den bürokratischen Mehraufwand und hätten sich eine schlankere und stärker digital unterstützte Umsetzung gewünscht. Doch darüber hinaus gibt es noch weitere Hilfen zur Stärkung der beruflichen Bildung.

So gibt es etwa mit dem Aufstiegs-Bafög ein Instrument, mit dem der Bund die Aufstiegs- und Karrierechancen von Berufstätigen erhöhen will. Wer sich etwa zum Handwerks- oder Industriemeister, zum Betriebswirt, staatlich geförderten Erzieher oder Techniker fortbilden will, kann eine Unterhaltsförderung als Vollzuschuss von monatlich bis zu 1600 Euro beantragen. Selbst wenn die Fortbildung wegen der Corona-Krise unterbrochen werden muss, wird die Förderung weitergezahlt.

Informationsoffensive zur dualen Ausbildung

Mit Beginn des Ausbildungsjahres hat das Bundesbildungsministerium zudem eine umfassende Informationsoffensive zur dualen Ausbildung gestartet. Ziel ist laut Ministerium, auf die Attraktivität der beruflichen Bildung gerade in Pandemie-Zeiten aufmerksam zu machen. Unter dem Motto "Die duale Berufsausbildung – macht die groß, die uns groß machen", wendet sich die Kampagne an Jugendliche und ihre Eltern, Betriebe sowie die gesamte Öffentlichkeit.

Im Schwerpunkt stehen die Verbesserungen durch das neue Berufsbildungsgesetz, das Anfang des Jahres in Kraft getreten ist. Seither gelten die Mindestvergütung für Auszubildende, transparente Abschlussbezeichnungen die Fortbildung betreffend sowie verbesserte Teilzeitregelungen.

Damit deutlich wird, dass sich eine Ausbildung lohnt, erzählen prominente Persönlichkeiten wie Sternekoch Tim Raue oder Fußballnationalspielerin Johanna Elsig ihre individuellen Erfolgsgeschichten, die alle mit einer Berufsausbildung begannen. Auch Handwerkskammerpräsident Ullrich ist sich sicher: "Eine duale handwerkliche Ausbildung kann Sprungbrett für eine spannende Karriere sein – ob als Fachkraft, Führungskraft oder selbstständiger Handwerker."

Ressort: Beruf & Karriere

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 10. Oktober 2020: PDF-Version herunterladen

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