Gründliches Händewaschen lohnt sich

Zisch-Reporter aus Denzlingen erforschen die Bakterien an ihren Fingern vor und nach dem Reinigen / Nur Drunterhalten fällt durch.  

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So sehen gezüchtete Bakterienkolonien auf einer Agarplatte aus. Man sieht die Fingerabdrücke gut. Foto: privat

Wir, die Klasse 4e aus der Grundschule in Denzlingen wollten etwas über die guten und schlechten Eigenschaften von Bakterien herausfinden, und wo wir diesen Mikrolebewesen in unserem Alltag eigentlich begegnen. Deshalb bekamen wir in unserem Klassenzimmer Besuch von den Eltern einer unsere Schüler. Sonja-Verena Albers ist Professorin für Mikrobiologie und arbeitet gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian Van der Does an der Universität in Freiburg im Institut für Biologie.

Mikrobiologie kommt aus dem Griechischen und bedeutet etwa "die Lehre vom kleinen Leben". Viele Bakterien sind ein bis zwei Mikrometer groß. Dies bedeutet, dass sich aneinandergereiht in einem Millimeter etwa 1000 Bakterien befinden. Wir haben gelernt, dass Bakterien sehr wichtig für unsere Gesundheit, zum Beispiel im Darm, sind. Mit Hilfe eines "Händewaschversuchs" wollten wir überprüfen, ob Händewaschen eigentlich hilft, um die Anzahl von Bakterien auf unserer Haut zu vermindern. Dazu drückten wir die Fingerabdrücke unserer ungewaschenen Hände zuerst einmal auf Agarplatten, um sie einige Tage später bei einem weiteren Besuch, diesmal in der Universität in Freiburg, unter echten Mikroskopen auswerten zu können. In einem zweiten Versuch wuschen wir unsere Hände nur flüchtig, indem wir sie kurz unter fließendes Wasser hielten. Danach drückten wir unsere Fingerabdrücke diesmal auf eine andere Agarplatte. Erst im dritten Durchgang wuschen wir unsere Hände richtig sorgfältig und gründlich, um unsere Abdrücke nun erneut auf einer Agarplatte festzuhalten.

Die so gesammelten Bakterien mussten nun einige Tage im biologischen Institut in Freiburg gezüchtet werden, bevor wir selbst herausfinden durften, wie viele Kolonien von Bakterien sich auf den drei verschiedenen Platten unter dem Mikroskop zeigten. Dazu haben wir natürlich verschiedene Vermutungen aufgestellt. Unsere ganze Klasse war sich darin einig, dass sich wohl auf der Platte mit den dreckigen Abdrücken die meisten und auf der Platte mit den Abdrücken der gut gewaschenen Hände die wenigsten Bakterien befinden werden.

Wie sehr verblüfft waren wir dann aber, als wir einige Tage später unter den Mikroskopen in der Universität feststellen mussten, dass sich auf der Platte des Versuchs, als wir die Hände nur flüchtig gewaschen haben, die meisten Bakterien finden ließen! Natürlich wollten wir nun von den Experten Sonja Albers und Christian Van der Does, die unseren Versuch mit einem freundlichen Team von Biologen begleiteten, eine Antwort. Tatsächlich ist es so, dass nur flüchtiges und kurzes Händewaschen gar nichts nützt. Ganz im Gegenteil werden dabei noch mehr Bakterien, die sich unter den ersten Hautschichten befinden, zusätzlich herausgelöst. Schlampiges Händewaschen führt also zu einem Ergebnis, das wir eigentlich nicht haben möchten! Kleinlaut mussten wir uns nun eingestehen, dass wir in unserem Leben zukünftig Folgendes beachten sollten: Es lohnt sich tatsächlich, sich die Hände sorgfältig und gründlich zu waschen!

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