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Großer finaler Applaus für Markus Götz

Beifall ist der Lohn des Künstlers. Sehr viel davon erhielt der Ausnahmemusiker Markus Götz beim Abschiedskonzert als Stadtkapellmeister in Zell.  

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Schlussbild mit Markus Götz und einem Teil der Musiker in 80er Kleidung  | Foto: Wolfgang Grether
Schlussbild mit Markus Götz und einem Teil der Musiker in 80er Kleidung Foto: Wolfgang Grether
Voll besetzt war die Stadthalle Zell beim Chilbikonzert der Stadtmusik Zell – ein Beweis für die große Wertschätzung, die sich Markus Götz als Komponist und in Zell vor allem als Mann mit dem Taktstock erarbeitet hat. Unter den vielen Gästen waren Bürgermeister Peter Palme, Vertreter des Alemannischen Musikverbandes, Dirigentenkollegen mit Vorgänger Edgar Kaiser und viele Musiker aus der Region. Allein vom befreundeten Verein Maulburg wurden über 40 Gäste gezählt.

Im Jahr 2016 hatte Markus Götz das Jugendorchester der Stadtmusik "Games of Tones" gegründet. Unter der Leitung von Ralf Klauser machten die Nachwuchsmusiker ihrem Ziehvater ein musikalisches Abschiedsgeschenk. "Red Comet", der rote Komet, der um die Erde schwebt, wurde beschrieben. In den Arrangements "Take on me" und "Don’t stop belivin’" schöpfte Klauser die Talente seiner Nachwuchsinterpreten aus.

Die Stationen der letzten zehn Jahre zeichnete der zweite Konzertteil nach. Drei Stücke, die Götz komponiert hatte, zeigten sein Gespür für die Verbindung von Musik mit Ereignissen und Natur. Die "Zeller Fanfare" etwa war aus Anlass der Wiedereröffnung der Stadthalle geschrieben worden. Geschickt eingelassen und hervorragend gespielt ist der Zeller Narrenmarsch ein Teil des Stückes, der in der Schwanenstadt nicht fehlen darf. "Montanas des Fuegeo", eine Komposition als Beschreibung der Vulkanwelt von Lanzarote brachte die Halle zum Brodeln.

In "Jugend an die Macht 2.0" ließ Götz Stärken seiner damaligen Jugendmusikerinnen und Musiker erkennen. "Eigentlich war das, was ich da geschrieben habe, für Jugendliche zu schwierig", räumte Götz ein, der durch den ersten Konzertteil führte. "Aber wir haben es gewagt und gewonnen." Was vor Jahren gelang, erhielt mit dem Zusatz 2.0 einen besonderen Touch.

Die inzwischen in das Orchester aufgenommenen Jugendmusiker Eduardo Kaiser und Timo Kiefer ernteten nach ihren Soloteilen mit Posaune und Waldhorn intensiven Applaus. "Vivat Athesis" von Hannes Finatzer und "Einzug der Gladiatoren" waren sehr gut gewählte Ergänzungen zu den Eigenkompositionen. Sie ließen die Klangqualität des gesamten Vereins gut zur Geltung kommen und spiegelten die Ausgewogenheit und das hohe Niveau aller Register.

Eine besondere Überraschung war versprochen worden und wurde im dritten Teil geboten: Schauspieler und Entertainer Egon Klauser übernahm die Moderation für den Teil der "Wilden 80er". Humorvoll machte er Geschmack auf die Stücke. Seine Tanzeinlage zusammen mit Jungmusikerinnen war ein echter Hingucker.

Der Bühneneinzug von Musikerinnen und Musikern in 80er-Jahre-Kleidung wurde zum kleinen Spektakel. Der 1973 geborene Götz hatte sich diesen Teil wohl gewünscht. Es schien, als ob sein Orchester ihm auch im Spiel ein besonders schönes Geschenk zukommen lassen wollte. Der Gesang von Agnes Waibel in "I dreamed a dream" und "Flashdance – What a feeling" verzauberte Zuhörerinnen und Zuhörer. Die Sopranistin hatte schon oft mit Götz auf der Bühne gestanden. Ihr Mitwirken war ebenfalls ein Geschenk an den Stadtkapellmeister.

Für die Kultband Toto wurde der Titel "Africa" in nur zehn Minuten geschrieben. Da konnte die Dauer des Applauses für die Interpretation des Arrangements von Wolfgang Woessner schon fast mithalten. Impulsiv ließen sich Musikerinnen und Musiker in den "Eighties Flashback" führen. Der Aufforderung von Rick Astley "Never gonna give you up" wurde musikalisch Rechnung getragen.

Götz hatte im Vorgespräch gesagt, er freue er sich auf den Schlussteil mit der "80er Kult(tour)": "Skandal im Sperrbezirk", "Rock me Amadeus" und Klaus Lages "1000 und eine Nacht" luden zum Mitsingen ein, bevor der Wehmutteil kam. Das Vorstandstrio mit Philipp Kaiser, Daniel Kummerer und Karl Martin Welte verabschiedete den Stadtkapellmeister. Sie betonten: Sein Wirken habe eine Ära geprägt.

Der Präsident der Stadtmusik und Bürgermeister Peter Palme sprach über das fulminante Konzert und die fulminante Zeit mit Götz. "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten, sonder in der Interpretation", zitierte er Gustav Mahler. Der Dank der Stadt wird bleiben, die besten Wünsche für das weitere Wirken werden Götz begleiten. Einen Nachfolger gibt es schon: Thomas Schmid aus Istein, der die Musikvereine in Tegernau und Minseln dirigiert.

Ressort: Zell im Wiesental

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 21. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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