Gold, Silber und Bronze für die Südbadenerinnen
Die Freiburgerin Anna-Lena Forster siegt bei den Paralympics, Linn Kazmaier und Leonie Walter sind erneut erfolgreich.
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. Alle deutschen Medaillen bei den Paralympics in China gehen weiterhin ausnahmslos an südbadische Athletinnen und Athleten. Die alpine Skirennfahrerin Anna-Lena Forster gewann am Montag mit einem furiosen zweiten Lauf die alpine Super-Kombination und damit die erste Goldmedaille für Deutschland. Die 15-jährige Freiburger Biathletin und Skilangläuferin Linn Kazmaier holte erneut Silber, die Schwarzwälderin Leonie Walter aus St. Peter abermals Bronze.
"Unglaublich, verrückt. Das war wirklich eine Achterbahnfahrt der Gefühle", sagte Forster: "Ich weiß, dass ich gut Slalom fahren kann, aber dass ich sechs Sekunden aufholen kann, hätte ich nie gedacht." Nach dem Lauf am Morgen sei sie "sehr deprimiert" gewesen: "Dann doch noch Gold zu holen, ist so emotional", sagte sie über den unerwarteten Triumph. Nach beiden Läufen vergoss Forster Tränen: Erst aus Frust, dann überwältigt vor Glück. Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, umarmte sie im Ziel und ernannte sie zur "Schneekönigin" der Spiele von Peking. Die 26-Jährige sei eine Kämpferin und habe "eine unglaubliche Qualität", so Beucher. Forster hat erst im vergangenen Sommer ihr Psychologie-Studium in Freiburg abgeschlossen. Ihr fehlen von Geburt an das rechte Bein und ein Teil des linken Unterschenkels. Im Alltag bewegt sich Forster im Rollstuhl fort, auf Schnee in einer sogenannten Sitzschale, die eigens für sie konstruiert wurde und an die ein Ski, ein sogenannter Monoski, montiert ist. Mit den Skistöcken lenkt und stabilisiert sie.
Auch Ralf Rombach, der Freiburger Bundestrainer des Nordischen Teams, konnte mit dem dritten Wettkampftag "hochzufrieden" sein. Abermals schafften es gleich zwei seiner Debütantinnen bei Paralympics aufs Podest. Allen voran die 15-jährige Linn Kazmaier – das jüngste Mitglied des deutschen Paralympic-Teams. Kazmaier gewann bereits ihre zweite Silbermedaille in Peking. Sie kommt aus Oberlenningen bei Stuttgart, lebt aber seit dem vergangenen Herbst im Freiburger Sportinternat. Im Langlauf der Sehbehinderten wurde sie am Montag über 15 Kilometer im klassischen Stil in 52:05,6 Minuten wie schon zwei Tage zuvor mit ihrem Guide Florian Baumann im Biathlon Zweite. "Ich kann es wieder nicht so ganz glauben", sagte Kazmaier.
Auch die Schwarzwälderin Leonie Walter vom SC St. Peter (54:08,8) wiederholte ihre Biathlon-Platzierung und gewann zusammen mit ihrem Guide Pirmin Strecker vom SV Kirchzarten Bronze. "Es fühlt sich gut an, die zweite Medaille zu haben", erklärte die 18-Jährige. Paralympicssiegerin wurde wie im Biathlon die Ukrainerin Oksana Schischkowa (51:09,1). Auch Leonie Walter ist in ihrem Sehvermögen eingeschränkt. Menschen mit Sehbehinderung lassen sich im Skilanglauf von einem Vorausläufer, einem sogenannten Guide, lotsen. Er geht voran und gibt die Richtung vor. Beim Biathlon schießen Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen und Blinde mit einem Lichtgewehr. Sobald der Lichtstrahl die Scheibe trifft, bekommen sie ein akustisches Signal, das ihnen anzeigt, dass sie abdrücken können.
Im Medaillenspiegel führt weiterhin das Gastgeberland China mit siebenmal Gold, achtmal Silber und zehnmal Bronze vor der Ukraine (4/3/1) und Kanada (4/2/6). Deutschland ist Achter (1/5/2).
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