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Glaubenskommunikation gestalten

  • Do, 04. Juli 2024
    Lörrach

     

Das Informationszentrum (IZ) Lörrach gibt es seit 50 Jahren. Getragen vom evangelischen Kirchenbezirk Markgräflerland, bietet die Medienstelle viele Bücher und Fachzeitschriften, um die Glaubenskommunikation der Zukunft zu gestalten.

Petra Rymkuß (von links), Franziska Br...ch im Hebelsaal des Dreiländermuseums.  | Foto: Andrea Kohl
Petra Rymkuß (von links), Franziska Breh, Rita Aurich, Karin Henninger, Elvira Dießlin und Ralph Hochschild nach dem Festakt zum 50-jährigen Jubiläum des Informationszentrums Lörrach im Hebelsaal des Dreiländermuseums. Foto: Andrea Kohl
Mit einem Festakt hat das Informationszentrum (IZ) Lörrach sein 50-jähriges Bestehen im Hebelsaal des Dreiländermuseums Lörrach gefeiert. Schuldekan Ralph Hochschild begrüßte rund 50 geladene Gäste mit einer kleinen Zeitreise durch die Geschichte des IZ. Zur Veranschaulichung dienten Videobeiträge, aufgenommen an den ehemaligen Standorten der Medienstelle in Lörrach sowie im Haus der Kirche, heißt es in einer Pressemitteilung.

Am 15. Februar 1973 beschloss der Bezirkskirchenrat Lörrach eine "Kirchliche Bücherei mit religionspädagogischer Materialstelle" zu gründen. Im Oktober 1974 wurde das Informationszentrum Lörrach am heutigen Standort an der Basler Straße 147 als erste ökumenische Medienstelle in Baden eröffnet. 1977 folgte ein erster Umzug in das Gemeindehaus der Matthäusgemeinde an der Baumgartnerstraße 14.

Zu dieser Zeit dienten Dias zur Veranschaulichung von Unterrichtsinhalten. 2005 ging es dann in die Bahnhofstraße 8. Damals hatte die VHS-Videokassette das Dia als Leitmedium abgelöst. 2013 zog die Medienstelle wieder zurück in die Räume des Hauses der Kirche, diesmal allerdings unter das Dach. In der Zwischenzeit war die DVD ein beliebtes Unterrichtsmedium geworden und heute, elf Jahre später, sieht die Medienlandschaft schon wieder anders aus.

Multimedia, Interaktivität aber vor allem auch haptische Materialien spielten nicht nur im Religionsunterricht, sondern auch in der Kita, im Kindergottesdienst und der Erwachsenenbildung für die Glaubenskommunikation eine wichtige Rolle, heißt es weiter. Auch die vermehrte Nutzung des Internets zur Unterrichtsvorbereitung verändert die Dienstleistungen der Medienstelle. "Beratung und Fortbildung gewinnen an Bedeutung, sagte Hochschild. Franziska Breh, deren Stelle von der Erzdiözese Freiburg, die bis heute rund 30 Prozent der Kosten des IZ Lörrach trägt, finanziert wird, nimmt diese Aufgabe als Medienberaterin wahr, während sich Elvira Dießlin um die Verwaltung und Ausleihe kümmert.

Das IZ mit persönlichen Arbeitsbereichen und einer umfangreichen, religionspädagogischen Mediensammlung existiert nun schon gut zehn Jahre auf dem ausgebauten Dachboden des Hauses der Kirche. Und sie werde noch viele Jahre Religionspädagogen oder Ehrenamtliche mit pastoralen Aufgaben unterstützen.

"Ich nehme nicht an, dass sich die Frage nach Gott bald erledigt", sagte Hochschild. "Wir, das IZ Lörrach, haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Glaubenskommunikation der Zukunft zu gestalten." Auch die katholische Schuldekanin Petra Rymkuß und Pfarrerin Beate Schmidtgen, Leiterin der Erwachsenenbildung Baden seit 1. Juli, hießen die Gäste willkommen.

Landrätin Marion Dammann stellte in ihrer Grußbotschaft die einzigartige ökumenische Zusammenarbeit der Medienstelle heraus, die Diversität, hohe Qualität und den Umfang an Medien. Sie würdigte die Medienstelle als "öffentliche Werkstatt des Wissens". Christine Mörth, Rektorin der Fridolinsschule Lörrach, stellte in ihrer Rede den Mehrwert der Medienstelle für Lehrkräfte heraus. Mit den Medien des IZ ließe sich Religionsunterricht kindgetreu und nahbar gestalten. Experimentieren und Ausprobieren stünden bei vielen Medien im Fokus. "Hoch geschätzt von den Lehrkräfte wird auch die Kulanz im Umgang mit Ausleihzeiten", scherzte sie.

"Schon während meines Referendariats habe ich in der Medienstelle passende Medien gefunden, ich bin dankbar, dass sie meine Arbeit durch neueste Medien, Fortbildungen und auch Fachgespräche bereichert und mir zudem in den schönen Räumen ab und zu eine Auszeit geschenkt hat", schilderte Silke Brändlin, katholische Religionslehrerin und Ausbilderin am Lehrerseminar, ihre Erfahrungen. Das IZ Lörrach veranschauliche, was im Religionsunterricht methodisch und didaktisch umgesetzt werden kann, erklärte Isolde Wunsch, die für die Ausbildung von evangelischen Religionslehrkräften am Seminar Lörrach zuständig ist. Auch die Medienberatung stand von Anfang an im Fokus der Arbeit des Informationszentrums und wurde von den Nutzerinnen und Nutzern sehr geschätzt.

Sabine Mirbach, Direktorin des Instituts für Religionspädagogik der Erzdiözese Freiburg, fragte: "Wie sollen Kinder begreifen, wenn es im Religionsunterricht nichts zum Anfassen oder zu tun gibt?" Das Wort "begreifen" mache deutlich, welchen hohen Stellenwert verschiedenste Medien in der Lehre hätten. Auch die ökumenische Ausrichtung der Medienstelle stellte sie anerkennend heraus.

Hochschild dankte seinen ehemaligen Mitarbeiterinnen Karin Henninger und Rita Aurich, die für den Aufbau der Medienstelle Bedeutendes geleistet hatten, mit Blumensträußen. Musikalisch gestalteten den Festakt zum Jubiläum Kinder der Grundschule Tumringen, begleitet durch ihre Lehrerinnen Katharina Renner und Stefanie Weiß.

Ressort: Lörrach

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