Gesundheit und Soziales
Gesetzliche Vorgaben gefordert
Verbände und Gewerkschaft einig: Kliniken brauchen Zehntausende zusätzlicher Pflegekräfte
epd
Fr, 6. Mär 2020, 17:12 Uhr
Beruf & Karriere
Thema: Stellenspezial Gesundheit
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Die Krankenhausgesellschaft und die Gewerkschaft Verdi sind sich einig: Die Kliniken brauchen 40 000 bis 80 000 zusätzliche Pflegekräfte. Sie forderten Gesundheitsminister Jens Spahn auf, in einem neuen Gesetz verbindliche Vorgaben für die Personalausstattung zu machen.
Der Präsident des Pflegerats, Franz Wagner, erklärte, ein aktuelles Instrument zur Personalbemessung sei überfällig. Er räumte zugleich ein, dass es schwierig werde, genügend Pflegekräfte zu finden. Die Stimmung in der Pflege sei nicht gut. Die Mehrheit der Fachkräfte sehe die Patientensicherheit nicht mehr gewährleistet. In den Kliniken gibt es rund 330 000 Vollzeitpflegestellen, aber mehr Pflegekräfte, weil viele Teilzeit arbeiten. Die Entwicklung eines reformierten Personalbemessungsverfahrens war ein Auftrag aus der Konzertierten Aktion Pflege der Bundesregierung, an der alle Akteure im Gesundheitswesen beteiligt worden waren. Eine Zusage des Bundesgesundheitsministers zur Umsetzung gebe es noch nicht, sagte der Präsident der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß.
Die Präsidentin des Berufsverbands für Pflegeberufe, Christel Bienstein, forderte Spahn auf, "sehr zügig per Gesetz eine verbindliche Regelung zur Personalbemessung in der Pflege zu treffen". Angesichts der Personalprobleme in den Krankenhäusern mit den daraus resultierenden Folgen für die Patientenversorgung sei dies unabdingbar. "Das Ausmaß der Probleme duldet keinen weiteren Aufschub", sagte die DBfK-Präsidentin.
Der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Harald Weinberg, nannte es bemerkenswert, dass sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Gewerkschaft Verdi auf einen gemeinsamen Vorschlag einigen konnten. Hintergrund der Einigung sei die große Unzufriedenheit mit der aktuellen Regelung. Die Personaluntergrenzen seien gescheitert, sie müssten ersetzt werden, so Weinberg.
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