Gemeinden und Eltern müssen wohl mehr für Musikschule bezahlen
Der Leiter der Jugendmusikschule Dreisamtal befürchtet wegen eines Urteils steigende Kosten für die Schule. Denn Lehrer müssen bald fest angestellt werden. Auffangen sollen das die Gemeinden und Eltern mit höheren Beiträgen. .
"Die Kosten unserer Musikschule beliefen sich im Jahr 2023 auf rund 800.000 Euro, in diesem Jahr auf 837.000 Euro und werden, falls wir alle unsere Lehrerinnen und Lehrer fest anstellen und wir somit Sozialversicherungen leisten müssen, im kommenden Jahr auf rund 923.000 Euro steigen", berichtete Johannes Kurz. Konkret bedeute das für die Gemeinde St. Peter, dass sie nicht wie bisher mit 170 Euro pro Musikschüler pro Jahr die JMS Dreisamtal bezuschussen müsse, sondern in den Folgejahren mit rund 300 Euro.
Aktuell fördert die Gemeinde St. Peter die Musikschule, in der etwa 140 Musikschülerinnen und -schüler aller Altersstufen aus St. Peter Musikunterricht erhalten, mit rund 20.000 Euro und müsse dann im nächsten Jahr mit 35.000 Euro rechnen. "Die Eltern unserer Schüler tragen 68 Prozent der Unterrichtskosten, was bereits sehr hoch ist, und müssten dann ebenfalls mit deutlich steigenden Kosten rechnen", so der JMS-Leiter weiter.
Johannes Kurz betonte mithilfe einer Power-Point-Präsentation, wie wichtig Musikunterricht sei. Die sozialen Kompetenzen stiegen, sie führe zu sozialer Integration, zu besseren Schulleistungen (trotz zeitlichen Mehraufwands), fördere die emotionale Befindlichkeit und bilde Schlüsselkompetenzen, Kommunikations- und Teamfähigkeit. "Unser Leitbild ist deshalb unter anderem: Musizieren ein Leben lang, Musik für alle vom Kleinkind bis zu Senioren und Menschen mit Handicap, Musik ist Gemeinschaft."
Insgesamt werden im Dreisamtal 900 Schülerinnen und Schüler durch die JMS mit seinen 55 Lehrern unterrichtet. "Wir haben zudem elf Kooperationen mit Schulen, unterrichten insgesamt 30 Vokal- und Instrumentalfächer in allen sechs beteiligten Gemeinden vor Ort. Zudem befinden sich zehn Unterrichtsstätten auch in Ortsteilen", so Johannes Kurz.
"Wir werden als Gemeinde nicht am Herrenberg-Urteil vorbeikommen und die JMS-Lehrkräfte fest anstellen müssen", ergänzte Bürgermeister Rudolf Schuler, der zugleich erster Vorsitzender der Jugendmusikschule Dreisamtal ist. Daher werde man nicht umhin könne, den erhöhten Zuschussbeitrag für die JMS zu leisten.
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