Gelungener Einstieg in neue Konzertreihe
Die junge Pianistin, Sängerin und Songwriterin Lisette Noelia hat am Freitag die "Cosy Corner Concerts" im Clara-Schumann-Gymnasium eröffnet. Ihre Songs handeln von Liebe, Religiosität und dem Sinn des Lebens.
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Cosy (gemütlich) ist das Ambiente an diesem Abend wirklich: Die rund 100 Sitzplätze sind auf die in warmen Farben ausgeleuchtete hintere Ecke der alten Turnhalle ausgerichtet. Dort platziert: Ein Flügel, an dem auf zwei Kleiderhaken diverse schicke Outfits angebracht sind. Was es damit auf sich hat, erfahren die Besucherinnen und Besucher beiläufig. "Durch die wechselnde Garderobe möchte ich Abwechslung ins Konzert bringen – wenn ich schon nur am Klavier sitze", lässt Lisette ihr Publikum mit fröhlichem Augenzwinkern wissen. Auch dass sie an der Freien Evangelischen Schule gerade an ihrem Abitur "bastelt" und für das Fach Musik dazu an ihre alte Schule zurückkehrt, erfährt man nebenbei. Lehrer Daniel Roos ist ob so viel Treue der ehemaligen Schülerin natürlich voll des Lobes. Stolz kann er sein, dass Lisette ihre ersten Schritte als Songwriterin unter seiner Obhut unternommen hat.
Was die zahlreichen Gäste in den eineinhalb Stunden zu hören bekommen, ist erstaunlich: Die gleich in mehreren Sprachen getexteten philosophisch-tiefgehenden Songs zeigen, dass Lisette sich Gedanken zum Sinn des Lebens macht. Thema ist die Liebe in all ihren Facetten, aber auch Inspiration und Religiosität spielen eine Rolle.
Das Liebeslied "Love At First Sight" hat etwas ansteckend Fröhliches. Spannend getextet ist der Song, der musikalisch im Stil des Film-Soundtracks von "Die fabelhafte Welt der Amelie" daherkommt: "Du bist einfach nur da, ist das dein Part?" Als Zuhörer fragt man sich bis zum Schluss des Songs: "Ja wer denn nun?"
Witzig kann Lisette auch: Eingeführt mit dezidierten Hammer-Staccati erzählt sie im Stück "Einstein" über die schwierige Beziehung zu einem mathematisch begabten Mitschüler und kommt zu der Erkenntnis, dass "die Chemie nicht stimmen kann, wenn ein Mathe-Crack und eine Straßen-Musikerin zusammenkommen". Über das zart-poetische Lied "Tango Tanzen an der Tanke" geht es in eiligem Tempo weiter in Papas Auto, wobei die Fahrt "Nach Hause" führt, wo jemand ist, "der auf dich wartet". Gegen Ende des Konzerts präsentiert Lisette dann nach einem gelesenen Text über "Die Stadt im Regen" ihren Song "Neue Ufer", in dem sie einen liebevollen Blick auf die Stadt Lahr wirft. Der Ort, wo sie den "Heimweg auch mit Augen zu findet". Ob sich dieses Stück als allseits bekannte "Lahr-Hymne" etablieren könnte?
Mit zwei Cover-Titeln von Billy Joel ("Vienna" und "Piano Man"), dem Chanson "Je t'aime à mourir" von Francis Cabrel sowie dem von Lorenz Stiegeler begleiteten, jazzigen "There will Never Be Another You" geht das Konzert unter dem frenetischen Applaus der größtenteils jugendlichen Besucher zu Ende. Fazit: starke Stimme, routiniertes Klavierspiel und luftig-leichte Bühnenpräsenz – eigentlich alles, was es für eine musikalische Karriere braucht.