Geigensaite aus Spinnenfäden

Neuentwicklung in Japan.  

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TOKIO (AFP). Ein japanischer Wissenschaftler sorgt womöglich bald in vielen Sinfonieorchestern für eine Klangrevolution: Er habe Saiten für Geigen aus Spinnenfäden hergestellt, die wundervolle Laute erzeugten, sagte Shigeyoshi Osaki, Professor für Polymerchemie an der Medizinischen Universität in der Präfektur Nara im Süden Japans, am Dienstag. Dazu habe er Tausende Fäden von weiblichen Spinnen der Art Nephila maculata verwebt, wodurch eine feste, aber flexible Struktur entstanden sei.

In dem Webprozess wird die Oberfläche den Angaben zufolge so verändert, dass sich statt gerader Flächen Kanten und Ecken ergeben, die für ein Zusammenhalten der Fäden sorgen. Bei einer Ansammlung herkömmlicher Spinnenfäden gebe es viele Zwischenräume zwischen ihnen, sagte Osaki. "Wir haben erreicht, dass kein Platz mehr zwischen den Fäden ist, was die Saiten fester macht", ergänzte er.

Osaki forscht schon seit rund 35 Jahren mit Spinnenfäden. Nach seinen Angaben könnten sie auch beim Nähen von Wunden oder der Herstellung schusssicherer Westen zum Einsatz kommen. Er hat bereits ein Seil mit einer Tragkraft von bis zu 600 Kilogramm aus den Fäden hergestellt. Spinnenseide widersteht zudem hohen Temperaturen und auch ultraviolettem Licht. Seine Liebe zur Musik ließ ihn nun auf die Idee mit den Saiten kommen. Seine jüngste Entdeckung sorge unter Musikern für Aufregung, sagte Osaki. Zahlreiche Violinisten hätten bereits die "weiche und tiefe Klangfarbe" der Saiten gelobt. Er freue sich, etwas zu entwickeln, "das bei normalen Menschen gesellschaftliche Beachtung findet".
Schlagworte: Shigeyoshi Osaki
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