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Köln

Gamescom: Videospiele treffen auf Popkultur

Mehr Platz, mehr Aussteller, mehr Rahmenprogramm. Die Gamescom wird in diesem Jahr noch einmal größer. Die neuen Konsolen werden mit vielen lange erwarteten Spielen technisch ausgereizt.  

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Im Visier der Spielefans: Die Gamescom in Köln öffnet am Mittwoch ihre Pforten. Foto: Henning Kaiser (dpa
Mehr als 700 Aussteller zeigen vom heutigen Mittwoch bis zum 9. August in den Kölner Messehallen auf rund 193 000 Quadratmetern die Neuigkeiten für Konsole, PC und mobile Plattformen. "Wir haben die Fläche noch mal deutlich vergrößern können", sagt Kölnmesse-Geschäftsführerin Katharina Hamma.

335 000 Besucher kamen im Jahr 2014 zur Gamescom, wie viele es in diesem Jahr sein werden, darüber können die Veranstalter nur spekulieren. Die Karten werden allerdings jetzt schon knapp. "Der Freitag und der Samstag sind bereits ausverkauft", sagt Hamma. Wer an diesen Tagen noch mit einem Nachmittagsticket hinein will, muss mit Warteschlangen rechnen.

Nachdem es in den vergangenen Jahren um neue Konsolen und opulente Open-World-Spektakel ging, wird in diesem Jahr die virtuelle Realität (VR) ein wichtiges Thema sein. "Virtual Reality ist einer der großen Trends", sagt Maximilian Schenk vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU). Immer mehr Hersteller drängen in den Markt für immer realistischeres Spielen.

Im Jahr nach ihrer breiten Markteinführung kommen nun auch die Konsolenbesitzer voll auf ihre Kosten. "Wir werden dieses Jahr Spiele sehen, welche die Hardware der neuen Konsolen voll ausreizen", verspricht Schenk. Warners "Batman: Arkham Knight" ist ein erstes Beispiel für die Leistungsfähigkeit von Playstation 4 und Xbox One. Zu weiteren Titeln wie Bethesdas "Fallout 4", Ubisofts "Rainbox Six Siege", den Fußballgrößen "Pro Evolution Soccer 2016 und "Fifa 16" oder "Star Wars Battlefront" ist fest mit Neuigkeiten zu rechnen.

Auch wenn die Konsolen selbst im PC-lastigen deutschen Spielemarkt immer weiter an Bedeutung gewinnen: Mit Chris Roberts "Star Citizen", dem jüngsten "Starcraft"-Kapitel oder "XCOM2" erscheinen in diesem Jahr auch hochkarätige PC-Exklusivtitel. Doch der PC als Spielgerät erhält weitere Konkurrenz: Kurz vor Marktstart im Oktober ist in Köln nach zahlreichen Verschiebungen nun auch mit ersten funktionsfähigen Steam Machines zu rechnen – Valves Betriebssystem Steam OS inklusive.

Neben den großen Herstellern wie Ubisoft, Activision, Bethesda, Crytek, EA, Square Enix oder Sony werden im Indie-Bereich zahlreiche kleinere Entwickler ihre Spiele zeigen. Durch Online-Vertriebsplattformen wie Steam und Finanzierung durch die Fangemeinde haben sich hier in den vergangenen Jahren ganz neue Perspektiven für ambitionierte Entwickler ergeben. Beim BIU versucht man nun, vor allem die unabhängigen deutschen Entwickler auf die Messe zu holen.

Die gesellschaftliche Akzeptanz ist gestiegen

Eine auffällige Entwicklung über die vergangenen Jahre ist das Zusammenwachsen von Spielkultur und Populärkultur, wie Prof. Jörg Müller-Lietzkow von der Universität Paderborn festgestellt hat. "Die gesellschaftliche Akzeptanz ist gestiegen", sagt er. Das spiegelt sich auch im Rahmenprogramm wieder. Mit dem Gamescom Festival strahlt die Messe erneut in die Stadt aus, wo auf mehreren Bühnen Musik und Programm geboten werden. Und auch auf dem Messegelände gibt es mit Cosplay, Videospielkonzerten, Retro-Gaming, vielen Mitmach-Aktionen und dem nun auch im Spielebereich immer populäreren Merchandising mehr als nur Games zu sehen.

Wer den ersten Kontakt mit dem Videospiel sucht, vielleicht auch mit jüngeren Kindern, findet im Familienbereich in Halle 10.2 einen geschützten Bereich. "Hier wollen wir das Thema Games und Familie nahebringen", sagt Katharina Hamma. Eltern können dort mehr über das Hobby ihrer Kinder erfahren.

"Spannend ist in diesem Jahr, dass das Rahmenprogramm auch hochattraktiv für Nichtspieler ist", sagt Jörg Müller-Lietzkow. "Das unterscheidet Köln von Messen wie der E3 oder der Tokyo Game Show." Es ist eben diese Mischung und das Zusammentreffen von Entwicklern, Forschern, Spielern und popkulturell interessierten Menschen, das für ihn als Erforscher der Spieleszene und -wirtschaft den besonderen Reiz der Gamescom ausmacht. "Wegen dieser Vielfalt fahre ich jedes Jahr wieder gerne nach Köln."

Die Webseite der Messe findet sich unter: http://www.gamescom.de

Ressort: Computer & Medien

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