Fußball-EM
Game-Changer Wirtz, Kroos’ bitteres Ende: Die Nationalelf in der Einzelkritik
dpa
Fr, 05. Juli 2024, 21:21 Uhr
Fußball-EM
Florian Wirtz ist ein belebendes Element und Jamal Musiala wirbelt überall. Doch auch die beiden können nicht verhindern, dass,mit dem EM-Viertelfinale Toni Kroos’ Karriere bitter endet.
Joshua Kimmich: Rückte bei spanischem Ballbesitz rechts weit vor. Offensiv immer wieder der Antreiber. Gute Flanke auf Havertz (21.). Und dann die große Kopfballablage auf Wirtz. Konnte aber die Flanke zum 1:2 nicht verhindern.
Antonio Rüdiger: Für eine Grätsche gegen Olmo sah der Abwehrchef früh Gelb. Rückte oft nach rechts als Williams-Bewacher. Räumte hinten mit seiner Physis bis zum 1:2-Schock auf.
Jonathan Tah: Nach Gelb-Sperre kehrte der Leverkusener in die Abwehr zurück. Bekämpfte Spaniens Mittelstürmer Morata, der trotzdem einmal aussichtsreich zum Abschluss kam (47.).
David Raum: Gegen Spaniens Teenie-Star Yamal ging er resolut zur Sache. Gelb sah er nach Foul an Carvajal. Unpräzise Flanken. Und dann viel zu passiv bei Yamals Torvorlage auf Olmo.
Emre Can: Überraschend ersetzte der Dortmunder im defensiven Mittelfeld Andrich. Sein Hauptjob war die Bewachung von Fabian. Impulse fürs Spiel fehlten. Nach 45 Minuten war Schluss.
Toni Kroos: Deutschlands Taktgeber beförderte Pedri per Foul früh aus dem Spiel (8.). Olmo hatte er beim Tor nicht im Rückspiegel. Das letzte Spiel seiner großen Karriere endete ganz bitter.
Leroy Sané: Sein Turniermoment kam wieder nicht. Bei allem defensiven Fleiß, offensiv fehlte vollkommen die Schärfe. Ballverluste, keine Vorlagen - völlig korrekt zur Halbzeit raus.
Ilkay Gündogan: Der Kapitän hatte einen großen Bewegungsradius, aber die zündenden Aktionen blieben aus. Konnte das deutsche Offensivspiel nicht prägen. Machte früh Platz für Füllkrug.
Jamal Musiala: Auf den Münchner achteten und stürzten sich die Spanier extrem. Ließen dem Dribbler kaum Räume, stoppten ihn auch mal per Ringergriff wie Ferran Torres (75.). Sein Schuss traf die abgespreizte Hand von Cucurella - der Elfmeterpfiff blieb aus (107.).
Kai Havertz: Der Glücklose. Die meisten Chancen hatte der Arsenal-Profi. Aber sein Kopfball war zu drucklos (21.), ein Schuss zu schwach (35.). Lupfte am Ende auch noch drüber (83.).
Florian Wirtz: Viel, viel, viel besser als Sané. Der Leverkusener war der Game-Changer. Klasse Vorlage auf Füllkrug, traf dann zum umjubelten 1:1. In der Verlängerung schoss er knapp vorbei (105.).
Robert Andrich: Mit seinen pinken Haaren fiel er sofort auf, als er Can ablöste. Kassierte erstmal Gelb. Seinen feinen Innenrist-Schuss hielt Unai Simon (70.). Haute sich vergebens rein.
Maximilian Mittelstädt: Der Stuttgarter Lokalmatador kam für Raum. Seine Flankenläufe waren nach dem 0:1 gefragt. Erregte sich über die Gelbe Karte nach einem resolut geführten Zweikampf (73.).
Niclas Füllkrug: Nagelsmann brachte nach dem 0:1 den Top-Joker. Der Effekt war da. Im Fallen schoss der Dortmunder an den Pfosten (77.). Später scheiterte er am Torwart (117.). Ohne Abschlussglück.
Thomas Müller: Nach 79 Minuten ging Nagelsmann all in. Er brachte Turnier-Veteran Müller für Tah, entblößte die Abwehr. Gute Vorlage auf Wirtz in der Verlängerung. Bleibt ohne EM-Tor.
Waldemar Anton: Der Abwehrturm konnte in der Verlängerung als sechster Einwechsler kommen. Bewältigte im erst vierten Länderspiel die Drucksituation. Guter Offensivpass auf Müller.
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