Freiburg
Füttern verboten – weil die Enten fett und krank werden
Bitte keine Enten, Schwäne und Gänse füttern! Diesen Appell richtet die Stadtverwaltung an Bürgerinnen und Bürger: "Falsch verstandene Tierliebe schadet der Natur und den Wildtieren."
Fr, 21. Sep 2018, 8:04 Uhr
Freiburg
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"Die Wildtiere suchen sich ihr Futter üblicherweise selbst", sagt Schäfer. Wenn es mal knapp wird, kein Problem. Problematisch ist dagegen das Füttern aus mehreren Gründen: Die Vögel gewöhnen sich an energiereiche Ernährung, die im Frühjahr oder Urlaub fehlt, sie bekommen Stoffwechselprobleme und teils Übergewicht, wie der Mensch durch Schlemmen und Crashdiät. Zudem lockt Extrafutter extra viele Tiere (übrigens auch Ratten). Die Dichte erhöht den Stresspegel der Vögel und die Gefahr von Krankheiten.
Und dann wird auch oft noch das Falsche gefüttert: "Der Klassiker ist Brot, das ist die absolute Katastrophe", sagt Schäfer. Denn es quillt im Vogelmagen auf, ist zu salzig und teils noch schimmlig. Der Fachmann rät dem Tierfreund: "Gar nicht füttern ist das Beste, und die Tiere kommen damit klar."
Gut wäre das auch für die Gewässer. Durch Futter und mehr Vogelkot kommen zu viele Nährstoffe ins Wasser. Durch die Überdüngung können Algen wachsen, Sauerstoffmangel entstehen und das gesamte Ökosystem leiden, erklärt das Umweltschutzamt. Mittelfristig kann ein See dadurch kippen.
Die Ämter erinnern eindringlich an die Polizeiverordnung, die Tauben und Wasservögel füttern verbietet. Und an das Landesgesetz, das seit 2015 das Füttern von Wildtieren untersagt. "Geldbußen bis zu 5000 Euro können verhängt werden", teilen sie mit. Soweit das Rathaus weiß, kam das noch nie vor.
Auch jetzt bekommt nicht jede Oma mit Brottüte gleich einen Strafzettel: "Wir haben der Form halber darauf hingewiesen", erklärt Andreas Schäfer. Die Ämter haben den Gemeindevollzugsdienst gebeten, wenn er an Gewässern unterwegs ist und Leute beim Füttern sieht, sie anzusprechen und aufzuklären. Bußgeld gebe es nur bei gravierenden Fällen, sagt Schäfer, der klarstellt: "Wir haben nichts gegen die artgerechte Winterfütterung von Singvögeln."
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