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"Für mich blieb nur das Schlagzeug"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Kilian Heitzler, dem Leiter der – was für ein Zufall – Kilian-Heitzler-Big-Band.  

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Die Kilian-Heitzler-Big-Band mit &#821... – Kilian Heitzler (ganz rechts)  | Foto: privat
Die Kilian-Heitzler-Big-Band mit – klar – Kilian Heitzler (ganz rechts) Foto: privat

Früher hat der 1959 in Umkirch geborene Musiker Kilian Heitzler in verschiedenen Big Bands Schlagzeug gespielt. 1986 hat er dann eine eigene gegründet – die Kilian-Heitzler-Big-Band. Diese arbeitet gerne auch mal mit bekannten Ensembles und Solisten zusammen, wie zum Beispiel mit dem Freiburger Kammerchor oder der Jazzsängerin Cecile Verny. Die Band ist eine der besten Südbadens. Fabian Louis und Niklas Rabuza, beide Schüler der Klasse 8c der Staudinger Gesamtschule in Freiburg, haben mit Heitzler über seine Band gesprochen.

Zischup: Herr Heitzler, welches Instrument haben Sie zuerst gelernt?
Heitzler: Mit zehn Jahren habe ich Posaune im Musikverein Umkirch gespielt und auch zu Hause mit meinem Bruder Unterricht erhalten.
Zischup: Warum haben Sie danach noch Schlagzeug gelernt?
Heitzler: Wir waren vier Freunde und alle so zwischen 12 und 15 Jahre alt, und wir wollten eine Band gründen. Da zwei Freunde bereits Gitarre spielten und mein Bruder Bass, blieb für mich nur noch das Schlagzeug übrig.
Zischup: Wie sind Sie aber zu ihrer Big Band gekommen?
Heitzler: Ich hatte einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Freiburg für Schlagzeug und Big Band. Als nach einigen Jahren die Hochschul-Big-Band aufgelöst wurde, beschlossen wir, also die Musiker und Studenten, die Band privat weiter zu betreiben. Und man entschied sich, die Band nach ihrem Leiter zu benennen.
Zischup: Warum sind Sie Musiker geworden?
Heitzler: Schlagzeug zu üben hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und ich war und bin auch noch heute von diesem Instrument fasziniert. Ich habe alle damals bekannten Schlagzeuger vergöttert, Steve Gadd, Phil Collins oder meinen Schlagzeuglehrer Billie Brooks, ein schwarzer Amerikaner, der in der Schweiz unterrichtete und dem ich viel verdanke.
Zischup: Wenn Sie nicht Musiker geworden wären, welchen Beruf würden Sie dann wahrscheinlich ausüben?
Heitzler: Ich hatte mir überlegt Polizist zu werden, wurde aber wegen meiner Rot-Grün-Sehschwäche nicht genommen.
Zischup: Wie alt waren Sie, als Ihnen bewusst wurde, dass Sie sich anstrengen müssen, um als Musiker Erfolg zu haben?
Heitzler: Ich habe schon früh geahnt, dass ich einiges tun muss, um ein guter Musiker zu werden. Als ich nach dem Abi mit meinem Musikstudium in Bern begann, lernte ich viele hervorragende Musiker kennen und mir wurde klar, dass man nur auf einem hohen musikalischen Niveau existieren kann. Meine Familie war zuerst nicht sehr begeistert, dass ich Musiker werden wollte. Schließlich haben sie mich aber auch unterstützt.
Zischup: War das viele Üben nicht anstrengend?
Heitzler: Nein, es hat mir nie etwas ausgemacht. Ich konnte manchmal stundenlang üben. Die Zeit habe ich dabei vergessen.
Zischup: Sind Schlagzeuger durch Rhythmusmaschinen zu ersetzen?
Heitzler: Im Jazz kann man einen Schlagzeuger nicht durch einen Computer ersetzen. Im Rock-Pop-Bereich ist es heute leider so, dass Rhythmusmaschinen eingesetzt werden. Dieser Umstand hat viele Schlagzeuger arbeitslos gemacht.
Zischup:
Sie unterrichten auch Schlagzeug und Rhythmik an den Jazz & Rockschulen Freiburg. Finden Sie den Unterricht nicht manchmal anstrengend?
Heitzler: Die Schüler haben heute meist mehr als zwei oder drei Hobbys, außerdem beeinträchtigt der Nachmittagsunterricht der Schulen die Vorrausetzungen für den Schlagzeugunterricht negativ. Die Schüler sind oft abgespannt und wirken überlastet. Es wird auch immer schwieriger, einen passenden Unterrichtstermin zu finden. Ich motiviere meine Schüler, indem ich ihnen etwas am Schlagzeug vorspiele oder Musikbeispiele aus den Musikcharts nehme.
Zischup: Was motiviert Sie immer noch zum Unterrichten?
Heitzler: Die Arbeit an den Musikschulen ist für die meisten Musiker die Existenzgrundlage. Das Schöne am Schlagzeugunterricht ist, dass man bei der Gestaltungsmöglichkeit freie Wahl hat.
Zischup: Können Sie in wenigen Worten sagen, was einen guten Dirigenten oder Musiker ausmacht?
Heitzler: Begeisterung für die Musik, spannende Projekte und ständige Weiterentwicklung.
Zischup: Wie viel von dem, was Sie als Dirigent vorne machen, bekommen die Musiker überhaupt am Konzertabend mit? Die Musiker müssen doch auch mal in ihre Noten schauen.
Heitzler: Die Hauptarbeit findet bei beiden Ensembles im Proberaum statt. Der große Unterschied zwischen einer Big Band und einem Orchester ist, dass eine Big Band beim Konzert nahezu selbständig spielt. Da Orchestermusik sehr viel mehr Tempo und Taktwechsel beinhaltet, ist die Rolle des Dirigenten auch beim Konzert eine wichtige. Daher sucht der Orchesterdirigent den Augenkontakt zu den Musikern. Und die Musiker sind es gewohnt, sowohl die Noten zu lesen als auch den Dirigenten zu beobachten. Bei Unklarheiten im Dirigat wird auch mit den Musikern Rücksprache gehalten.
Zischup: Wie groß ist Ihre Big Band?
Heitzler Wir haben vier Trompeten, vier Posaunen, fünf Saxophone – eine Saxophonistin ist dabei –, eine hervorragende Pianistin, eine E-Gitarre, einen Kontrabass und einen Schlagzeuger. Alle Musiker sind schon lange dabei.

Ressort: Schülertexte

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