Für den Club spricht die hohe Kontinuität
Topclub oder überperformender Abstiegskandidat? Der Höhenflug des SC Freiburg, analysiert von Jakob Ruisinger.
Jakob Ruisinger, Klasse 8b, Friedrich-Gymnasium (Freiburg)
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Mit Nico Schlotterbeck hat der Sportclub auch einen sehr talentierten Innenverteidiger mit großem Potential. Dank ihm hat der SCF die zweitbeste Defensive der Liga (Stand 22.03.22) nach dem FC Bayern München. Aber ist der Hype um den Traditionsclub aus dem Breisgau auch langfristig berechtigt oder endet die Überperformance schon demnächst, das weiß niemand. Ich versuche jedoch, auf diese Frage eine Antwort zu finden.
Schauen wir zu Beginn auf die Historie des Kultvereins. Im Jahr 1904 wurden die beiden Vorgänger-Vereine Freiburger Fußballverein 04 und FC Schwalbe gegründet, welche sich 1912 zum SC Freiburg zusammenschlossen. 1993 stieg der SCF das erste Mal in die 1. Bundesliga auf. Bisher konnte der SC Freiburg dort keine große Rolle spielen, mit Ausnahme der Saison 16/17, als die Mannschaft die Europa-League-Qualifikation erreichen konnte und dort in der dritten Runde ausschied.
Aus der Historie lässt sich also wenig ableiten, da es noch keine nennenswerten Erfolge gab. Deshalb lenken wir unseren Fokus auf die Jugendarbeit und die Transferpolitik. Der Verein aus dem Breisgau ist ein Ausbildungsverein, das heißt, der Verein kauft junge talentierte Spieler und bildet diese aus – später werden sie für weit mehr als ihren Kaufpreis weiterverkauft. Das Problem daran ist, dass man nie richtige Topstars hat.
Jedoch haben die Badener eine hohe Kontinuität, das heißt, dass Spieler wie Trainer überdurchschnittlich lange unter Vertrag stehen. Deshalb kann der Coach Christian Streich gut planen, da er immer weiß, mit wem er es zu tun hat. Dieser Aspekt könnte darauf hinweisen, dass der SCF sein Niveau auch über einen längeren Zeitraum halten könnte. Nimmt man jedoch an, dass der Sportclub die Championsleague erreichen würde, bekäme die Mannschaft allein für einen Punkt in der Gruppenphase 450 000 Euro, von den TV-Geldern ganz zu schweigen.
Doch auch die Spielergehälter würden rasant steigen, wenn sich Freiburg für das große internationale Geschäft qualifizieren könnte. Klar ist jedoch, dass mit einer Qualifikation die Qualität des Kaders auf einigen Positionen deutlich gesteigert werden könnte, was dann wiederum dafür sprechen würde, dass der Verein langfristig in der Liga oben mitspielen könnte.
Doch jetzt zum letzten, aber auch wichtigen Punkt, dem nicht wissenschaftlich zu erklärenden SC-Effekt, der eine große Rolle spielt. Kurz erklärt ist der SC Freiburg-Effekt der, dass jeder Spieler glücklich ist und sich mit Leidenschaft und Liebe in das über Jahre perfektionierte Spielsystem von Christian Streich einfügt.
So lässt sich feststellen, dass die Rolle des SC Freiburgs davon abhängt, ob man das internationale Geschäft erreichen kann. Wenn ja, dann sind die Chancen hoch, sich weiterhin oben zu halten. Wenn sie sich aber nicht qualifizieren, stehen die Zeichen eher auf Mittelfeld bis Abstiegsplätze. Doch das hoffe ich als SC- Fan nicht.
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