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Pergolaplatz

Für das grauenvolle Desaster trägt allein die Stadt die Verantwortung

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Zum BZ-Interview mit Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach zu den Flächen für Drogenabhängige ("Der zweite Platz ist vorerst ein Provisorium", BZ vom 9. November).

Unterstützt durch Experten aus Suchthilfe und Drogenszene hatte die Bürgerinitiative Colombipark ab Mai 2019 mit Ortsbegehungen versucht, den Verantwortlichen und Entscheidungstragenden die Problematik einer Verlegung des Platzes, die Unkalkulierbarkeit der Folgen und die Faktoren klarzulegen, die jetzt von der Stadt als angeblich unvorhersehbar und für das Scheitern verantwortlich bemüht werden: die kleinere Fläche des Pergolaplatzes, ein Anstieg drogenkonsumierender Personen sowie der Trend zu Veränderungen im Konsumverhalten beziehungsweise veränderte Substanzen.

Oberbürgermeister Martin Horn hatte trotz mehrfacher Einladung an keinem Vorort-Gespräch teilgenommen. Auch Bürgermeister von Kirchbach hatte sich auf mehrere Anschreiben hin nicht gemeldet. Ein Termin kam erst zustande, nachdem er von Park-Anwohnenden zufällig in der Innenstadt beim Betreten eines Weinlokals erspäht und hier direkt darauf angesprochen wurde. Teilgenommen hatte er dann gemeinsam mit Herrn Gourdial, dem Verantwortlichen des Amtes für Soziales. Beide Herren hatten sich also vor Ort von den Verhältnissen überzeugen können und die Informationen erhalten. Sie hätten also bereits zu diesem Zeitpunkt "schlauer" sein können, haben es aber offensichtlich einfach darauf ankommen lassen.

Der inzwischen eingerichtete Drogenkonsumraum war eine Forderung der Bürgerinitiative Colombipark – nicht die Idee der Stadt und auch nicht die Idee der Grünen – und wurde zum damaligen Zeitpunkt von den Verantwortlichen stets als nicht realisierbar abgetan. Ohne das beharrliche Nachhaken der BI Colombipark hätte sich niemand darum gekümmert.

Für das grauenvolle Desaster, das sich diesen Sommer am Colombipark abgespielt hat, trägt allein die Stadt die Verantwortung. Ebenso für die fehlinvestierten Millionen an Steuergeldern. Das Geld wurde nicht, wie beständig vorgegeben wird, für Suchtkranke ausgegeben, sondern, entgegen jeglicher Vernunft, um einen Alibi-Platz an der ungeeignetsten Stelle des Parks zu schaffen, mit dem ihre Vertreibung beschönigt werden sollte.

Ressort: Leserbriefe Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 26. November 2024: PDF-Version herunterladen

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