"Wir schaffen das." Vor fünf Jahren sagte Kanzlerin Angela Merkel ihren wohl berühmtesten Satz. Seither hat sich vieles davon bewahrheitet – aber der Weg dorthin war schwer. Ein Blick zurück.
Lang hat sie geschwiegen. Der ursprüngliche Termin der Sommerpressekonferenz ist verschoben worden, aber zur Mittagszeit an jenem 31. August 2015 erscheint Angela Merkel vor der Bundespressekonferenz. Es ist ein traditioneller Auftritt, einer, bei dem die Kanzlerin in den Jahren zuvor stets eine Mischung aus Lockerheit und Schlagfertigkeit gezeigt hat. Diesmal ist da nicht ein Hauch von Sommerfrische, von Ironie. Was Merkel sagen will, hat sie sich notiert. "Wir schaffen das." Der Druck, der auf ihr lastet, ist spürbar.
Das Land ist in einer Ausnahmesituation. Der Flüchtlingssommer nähert sich seinem Höhepunkt. In emotionalen Worten beschreibt sie die Angst und Mittellosigkeit von Menschen auf der Flucht – eine Situation, in der "wir wahrscheinlich zusammenbrechen würden". Merkel beruft sich aufs Grundgesetz: "Wir achten die Menschenwürde jedes einzelnen und wir wenden uns mit der ganzen Härte des Rechtsstaates gegen die, die andere ...