"Fünf Auftritte pro Tag plus Proben"
ZISCH-INTERVIEW mit Tanzlehrerin Alla Arkhipova, die im Europa Park als Ballettleiterin arbeitet, über ihre Choreographien.
Max Schuler, Moritz Bienmüller, Paul Nowak, Klasse 4a & Grundschule Rheinhausen
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Die Zisch-Reporter Max und Moritz Bienmüller sowie Paul Nowak aus der Klasse 4a der Grundschule Rheinhausen haben Alla Arkhipova interviewt. Sie ist Tanzlehrerin im Europa-Park in Rust.
Arkhipova: Ich arbeite als Choreografin und Ballettleiterin. Auch für die Regie bin ich zuständig, das heißt für Kostüme, Musik und Bühnenbild.
Zisch: Wie lange war Ihre Ausbildungszeit?
Arkhipova: Im Alter von sechs Jahren habe ich in einer kleinen Kinderballettgruppe angefangen. Schon da war es mein Traum, selbst auf der großen Bühne aufzutreten. Darauf folgte eine Berufsausbildung als Balletttänzerin, acht Jahre lang, und eine Ausbildung in St. Petersburg als Choreographin und Ballettlehrerin, fünf Jahre lang. Insgesamt waren das 13 Jahre Ballettausbildung.
Zisch: Choreografieren Sie nur Tänze oder auch andere Sportarten? Wenn ja, welche?
Arkhipova: Das Training für die Tänze ist sehr hart, vergleichbar mit anderen Sportarten. Für eine gute Choreographie braucht es die Zusammenarbeit von Körper, Rhythmus und Ausstrahlung.
Zisch: Macht Ihnen Ihr Beruf Spaß?
Arkhipova: Ja, natürlich. Ich mache diesen Beruf schon seit vielen Jahren. Im Europa-Park habe ich vielseitige Aufgabenbereiche. Ich bin zum Beispiel für die Charakterfiguren wie die Euro-Maus und den Euro-Fanten verantwortlich. Wenn ihr das Varieté besucht, seht ihr in der aktuellen Show "Sonata della carte" meine Choreografie. Auch bei Fernsehproduktionen wie "Immer wieder sonntags" habe ich viele Jahre selbst getanzt und die Choreographien gemacht. Außerdem unterrichte ich noch in der Europa-Park-Talent-Akademie zwei Ballettkurse.
Zisch: Aus welchen Ländern kommen die Künstler im Europa-Park?
Arkhipova: Aus Russland, der Ukraine, aus Weißrussland, Kasachstan, Kirgistan, Ungarn, Brasilien, China, Portugal, Spanien, England, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Griechenland und Italien.
Zisch: In welcher Sprache finden Ihre Proben statt?
Arkhipova: Trainiert das Ballett, so sprechen wir Russisch. Bei der Parade sind auch Künstler aus Spanien, Frankreich und so weiter dabei, da nehmen wir lieber Englisch.
Zisch: Gibt es zwischen den Künstlern auch manchmal Streitereien?
Arkhipova: Wir arbeiten sehr viel und intensiv. Die Künstler haben fünf Auftritte pro Tag, und zwischen den Auftritten gibt es Proben. Diese sind oft sehr anstrengend. Da kommt es schon mal vor, dass die Künstler eine Pause brauchen, und danach geht es mit guter Laune wieder weiter. Probe muss sein, denn ohne Probe gehen wir nicht auf die Bühne. Jetzt proben wir schon für die Show "Imperio" die im Sommer auf der Piazza Colosseo stattfinden wird. Da studieren wir Positionen und Schritte im Ballettraum ein, dann kommt das Staging mit den anderen Künstlern und so weiter.
Zisch: Was bedeutet Staging?
Arkhipova: Staging kommt vom englischen Wort "stage" für Bühne. Wir machen die Choreografie erst im Ballettraum, das ist nur eine Quadratfläche. Auf der Bühne gibt es Möglichkeiten mit Auf- und Abgängen, Treppen und Ebenen. Wir gehen später also auf die Bühne und legen die Positionen fest und probieren, ob die Choreografie auf der Bühne passt, oder ob wir was ändern müssen.
Zisch: Was war Ihr liebster Tanz?
Arkhipova: Das ist eine schwierige Frage, denn wir haben so ein großes Programm. Eine Westernshow im Silver Lake Saloon ist von mir choreografiert und läuft schon seit sieben Jahren unverändert. Und natürlich die aktuelle Varieté-Show, alle vier Balletttänze aus dem Programm "Sonata della carte".
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