Artenvielfalt

Frühblüher und Wildbienen in Efringen-Kirchen machen naturnahe Flächen lebendig

Das Nabu-Projekt "Natur nah dran" verwandelt Efringen-Kirchen nun in ein Paradies für Frühblüher und Wildbienen. Im Frühjahr zeigt sich, wie diese Initiative die Biodiversität fördert.  

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Einige Wildbienenarten machen sich nun...aturnahen Flächen eine wichtige Rolle.  | Foto: Frank Rumpenhorst (dpa)
Einige Wildbienenarten machen sich nun wieder auf Nahrungssuche. Weil noch nicht viele Pflanzen blühen, spielen Frühblüher auf naturnahen Flächen eine wichtige Rolle. Foto: Frank Rumpenhorst (dpa)

In Efringen-Kirchen läuten wilde Frühblüher und frühe Wildbienen den Frühling ein. Das teilt das Rathaus mit. Nach den kargen Wintertagen seien die ersten Frühblüher nicht nur für Menschen ein erfreulicher Anblick, sondern auch für Insekten von großer Bedeutung. Ab Mitte Februar erwachen die ersten Insekten aus ihrem Winterquartier und begeben sich auf die Suche nach Nektar und Pollen.

Im Rahmen des NABU-Projekts "Natur nah dran" hat die Gemeinde Efringen-Kirchen im Jahr 2024 an fünf Orten naturnahe Flächen angelegt. Diese befinden sich im Gießenfeld, am Kinderhaus, in der Egringer Straße, im Ölgarten und am Friedhof in Wintersweiler. Diese Flächen erwachten nach und nach aus ihrer Winterruhe und beherbergten eine Vielzahl von Wildpflanzen, darunter auch wichtige Frühblüher.

Hummelköniginnen finden in Frühblühern die erste Nahrung des Jahres

Besonders Hummelköniginnen sind bei Temperaturen ab zehn Grad häufig zu beobachten, wenn sie noch träge nach Nahrung suchten. Diese Königinnen ließen sich daran erkennen, dass sie größer seien als die Hummelarbeiterinnen. Frühblüher seien ein wichtiger Nahrungsbestandteil für die früh fliegenden Insekten, insbesondere wenn im zeitigen Frühjahr erst wenige Pflanzen blühten.

Damit Frühblüher zum Nahrungsangebot der Insekten beitragen können, dürfen sie nicht zu stark züchterisch verändert sein. Gefüllte Blüten oder unnatürliche Farben können dazu führen, dass Blütenbesucher entweder nicht an den begehrten Pollen herankommen oder die Blüte nicht als potenzielles Futter erkennen.

Gefährdete Wildbienenart ernährt sich von der Weinberg-Tulpe

Zu den Frühblühern gehöre auch die Weinberg-Tulpe (Tulipa sylvestris), die gelb von April bis Mai blühe, heißt es in der Mitteilung. Ursprünglich stamme sie aus Südeuropa beziehungsweise dem Mittelmeerraum, habe sich aber mittlerweile in ganz Europa ausgebreitet. Im Gegensatz zu vielen Zuchtformen öffnet sich ihr Blütenkelch, sodass sie einem Stern gleicht. Von ihr profitieren 13 Wildbienenarten, darunter auch die gefährdete Schwarze Köhlersandbiene.

Der Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum) ist eine weiße, einheimische Art, die von April bis Mai blüht. In der kurzen Blütezeit kommt er häufig in breiten Polstern vor. Alle Teile der Pflanze sind giftig, und der herzwirksame Wirkstoff der Blüten wird zur Herstellung von sogenannten "Notfall-Tropfen" verwendet.

106 Kommunen haben mehr als 265.000 Quadratmeter naturnah gestaltet

Die Kleine Traubenhyazinthe (Muscari botryoides) blüht blau von April bis Mai. Ihre nach unten geöffneten Glöckchen schützen das Innere der Blüten. Dank ihrer Blütenform hat sie eine spezielle Ausbreitungsstrategie entwickelt: Regentropfen oder Windbewegungen schleudern die Samen heraus und transportieren sie weiter.

Eine Biene bedient sich an einer Traubenhyazinthe.  | Foto: dpa
Eine Biene bedient sich an einer Traubenhyazinthe. Foto: dpa

Der Winterling (Eranthis hyemalis) blüht als einer der ersten Frühblüher gelb von Januar bis März. 16 Wildbienenarten sammeln Pollen und Nektar an den kleinen Blüten, darunter auch die gut erkennbare blauschwarze Holzbiene.

Das Projekt "Natur nah dran" wird durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert. Ziel ist es, Kommunen bei der Umgestaltung von Grünflächen im Sinne der Biodiversität zu unterstützen. Bis 2027 sollen jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert werden. Seit 2016 hätten 106 Kommunen laut Mitteilung bereits mehr als 265.000 Quadratmeter naturnah umgewandelt.

Weitere Infos gibt es unter www.naturnahdran.de.

Schlagworte: Gefährdete Wildbienenart
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