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Friedenskreis will mehr Einsatz für Frieden als für den Krieg

Sylvia Sredniawa
  • Mi, 09. Oktober 2024
    Waldkirch

     

Der Ökumenische Friedenskreis fordert von der Politik mehr Engagement für Diplomatie und gegen Rüstung. Im Punkt einer Mittelstreckenwaffen-Stationierung ist man uneins.

Der Ökumenische Gesprächskreis Frieden, eine zivilgesellschaftliche Gruppe in der Evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde Waldkirch-Kollnau, befasst sich seit Jahren mit der Rolle Deutschlands nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dabei vornehmlich mit der Frage, was aus diesem gelernt werden kann. Heute, nahezu 80 Jahre danach, sind seine Mitwirkenden alles andere als glücklich mit der zunehmenden Verstrickung Deutschlands in Kriege. Entsprechend äußert sich der Friedenskreis nun erneut in einem Schreiben an Politiker verschiedener Ebenen und der Bundesregierung. Der Kreis spricht auch die Befürchtung aus, dass den steigenden Ausgaben für ein "kriegstüchtiges Deutschland" Finanzierungslücken bei Krankenhäusern, Pflege, Sozialleistungen, Bildung, Mobilität und Vorsorge für die Gefahren der Umweltkrisen folgen. Aus Sicht des Friedenskreises werden globale Herausforderungen, eine lebenswerte Welt zu erhalten, zu wenig in Angriff genommen. Zu den wesentlichen Anliegen des Friedenskreises zählen ein Verbot des Ersteinsatzes von Atomwaffen, diplomatische Initiativen zum Stopp des Rüstungswettlaufs bei weitreichenden Waffensystem und die Beendigung der nuklearen Teilhabe der Bundesrepublik im Rahmen der Nato. Der Friedenskreis, bestehend aus etwa einer Handvoll Aktiven, setzt sich für mehr Friedenserziehung an Schulen ein und will keine Werbung der Bundeswehr an Bildungseinrichtungen. Das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung, das in der EU gilt, solle auch gelten für die in Kriege verwickelten Gesellschaften.

Nicht einig werden konnte man sich bei der Resolution hinsichtlich der Punkte, den Ukrainekrieg und Gaza-Krieg "durch vernünftige, erkennbare diplomatische Initiativen" einzudämmen und zu beenden. Auch hinsichtlich der Ablehnung der Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland, vorgesehen für 2026, besteht noch Diskussionsbedarf, wie aus dem Kreis zu hören ist.

Ressort: Waldkirch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 09. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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