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Freie Wähler Schönau: Versprechen aus Wahlkampf dringend einlösen

  • Mi, 16. Oktober 2024
    Schönau

     

In der neuen Legislaturperiode sitzen nun fünf, statt bisher vier Freie Wähler im Stadtrat Schönau. Mitglieder gedenken in der Hauptversammlung des verstorbenen Michael Sladek.

Die Freien Wähler Schönau zogen in ihr...n aber auch auf künftige Aktivitäten.   | Foto: Eva Wollweber
Die Freien Wähler Schönau zogen in ihrer Hauptversammlung Bilanz, blickten aber auch auf künftige Aktivitäten. Foto: Eva Wollweber
Die Vereinigung der Freien Wähler in Schönau traf sich zur Hauptversammlung und gedachte dabei ihres langjährigen Mitglieds und Gründers der Elektrizitätswerke Schönau, Michael Sladek.

"Nie den Kontakt abreißen lassen zum politischen Gegner" – das sei Sladeks Leitgedanke gewesen, betonte Vorsitzender Isaac Hailperin. Stadtrat Michael Locker erinnerte an den gemeinsamen Weg mit Michael Sladek und dessen Spruch: "Ich will ja nicht nerven, aber ist bei diesem Bauprojekt eine Photovoltaik-Anlage eingeplant?" Auf seine Art habe Sladek nie lockergelassen: Sein zentrales Thema sei seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 die Energiepolitik gewesen. "Wenn man für etwas brennt, dann schafft man es auch", habe er seine Mitstreiter motiviert.

Vorsitzender Hailperin hob in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr hervor, dass die Bürger das Engagement der Freien Wähler bei der Kommunalwahl belohnt hätten: In der neuen Legislaturperiode sitzen nun fünf statt bisher vier Freie Wähler im Schönauer Stadtrat. Schwerpunkte des kommenden Jahres sollen die Gestaltung der Talstraße sowie weiterhin das Thema Schlageter sein. Michael Locker bedauerte, dass die Versammlung des Gemeindeverwaltungsverbandes (GVV) den barrierefreien Ausbau der Bushaltestelle an der Belchen-Talstation verschoben habe. Nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Menschen mit Kinderwagen seien betroffen. Locker forderte, man müsse jetzt dringend darangehen, die Versprechen aus dem Wahlkampf einzulösen. Der Freie-Wähler-Kreisrat Eduard Behringer kündigte an, dass die Gemeinden künftig weniger Geld ausgeben könnten: Baukosten – der Löwenanteil für das Zentralklinikum in Lörrach – aber auch Ausgaben für Energie und Personal seien rasant gestiegen. Die Folge sei, dass die Umlagen der Gemeinden an den Kreis ebenfalls steigen werden.

Ein gravierendes Problem sei das fehlende Personal: Das neugebaute Pflegeheim in Schliengen sei nicht ausgelastet. Es sei bisher nicht gelungen, ausreichend Mitarbeitende zu finden. "Ausländer raus", sei der falsche Weg, denn ohne ausländische Arbeitskräfte würde bei uns überhaupt nichts mehr funktionieren, sagte Behringer.

Jesko Anschütz berichtete über die Jugendarbeit in Schönau: Die Agenda-Gruppe firmiere zwar im "Blättle" immer unter "Jugendarbeit GVV", die Arbeit aber machten überwiegend Freie Wähler. Als Lehrer habe er Kontakt zu Freiburger Studierenden des Fachs Soziale Arbeit. Hier höre er immer wieder: "Schönau ja, aber nicht bei diesem Träger." Er stellte fest, dass im Bereich Schönau-Todtnau-Zell drei Sozialarbeiter gekündigt haben und die Stellen nicht neu besetzt werden können. Anschütz hofft, dass sich die Situation durch das neue Familienzentrum in Schönau ändern wird.

Katharina Hackner ist künftig als stellvertretende Vorsitzende im Vorstand der Freien Wähler. Sie wurde einstimmig von den versammelten Mitgliedern zur Nachfolgerin von Alexander Efimow bestimmt. Isaac Hailperin wurde als Vorsitzender bestätigt. Hailperin kündigte aber an, dass er nur noch ein Jahr zur Verfügung stehen und dann zurücktreten werde. Einstimmig in ihrem Amt bestätigt wurde auch die lokalpolitisch äußerst engagierte Schriftführerin Christa Krahn, ebenso wie Kassierer Alexander Efimow.

Etwas holpriger verlief die Wahl der beiden Kassenprüferinnen. Ingo Braun hatte sich aus Altersgründen zurückgezogen. Die jungen Freien Wählerinnen Davina Gerspacher und Bettina Dietsche übernahmen dann aber doch das Amt von ihm und Greta Hierholzer, die 24 Jahre lang ihre Partei als Kassiererin unterstützt hat. "Ich wollte damals, im Jahr 2000, auch nicht", erzählt Hierholzer. Auf dem Weg zum einstigen Versammlungsort, dem Gasthaus Kirchbühl, sei sie ihrem Parteifreund Dieter Reif begegnet. "Heute gehst du nicht ohne Amt nach Hause", habe er angekündigt. Und so sei es tatsächlich gekommen. "Was ich nie machen wollte, ist geblieben", erklärt sie. "Und die Buchhaltung hat mir immer viel Freude bereitet."

Ressort: Schönau

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