Gesicht der Woche
Freiburger Filmemacher zeigt seinen Dokumentarfilm auf der Berlinale
Der gebürtige Freiburger und Filmemacher Philipp Döring hat eine vierstündigen Dokumentarfilm auf einer Palliativstation gedreht. Seinen berührenden Einblick zeigt er nun auf der Berlinale.
So, 16. Feb 2025, 15:21 Uhr
Freiburg
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Von Clips für Social Media schon eher: Heute ist er Videomanager der World Games, den Sportwettkämpfen, die 2025 im chinesischen Chengdu und 2029 in Karlsruhe stattfinden. Neben der pointierten Kurzform aber gilt seine Leidenschaft einer völlig anderen Art des Filmemachens: Der intensiven Langzeitbeobachtung in der Tradition des Cinema Direct, die auf jede Einmischung ins Geschehen verzichtet. Und damit hat Döring es jetzt zu den Filmfestspielen von Berlin geschafft: Seine Doku "Palliativstation" läuft in der renommierten Sektion Forum. Realisiert und finanziert hat er sie komplett alleine – Produktion, Regie, Kamera, Ton, Schnitt. Natürlich ist ein vierstündiger Film über Todkranke schwerer Stoff, aber wer sich darauf einlässt, sieht die eigene Angst vor dem Sterben leichter werden – und erlebt, was das Leben ausmacht bis zum Schluss. Das muss auch das Auswahlkomitee der Berlinale so empfunden haben, und so wählte es Dörings subtile Studie aus tausenden von Einreichungen ins Hauptprogramm des Forums, als einen von insgesamt nur 31 Filmen aus fünf Kontinenten.
Am 19. Februar hat "Palliativstation" nun Weltpremiere, danach kommen weitere Festivals, vielleicht auch eine Fernsehauswertung. Ja, klar hoffe er darauf, dass die Doku irgendwann auch was einspiele. Gedreht aber hat er sie ohne Kalkül auf Vermarktung: Er wolle sich "nicht verbiegen", sagt der 47-jährige Wahlberliner, der momentan in der Toskana lebt. Sondern sein Ding machen, seine Ideen so verwirklichen, wie er es für stimmig hält. Seine jüngste: eine Doku über Täter-Opfer-Ausgleich. Döring wird auch da wieder seinen eigenen Weg gehen. Er weiß ja, dass der bis zur Berlinale führen kann.