Interview
Freiburger Anwältin: Streit ums Erbe ist oft geprägt von Eifersucht und Neid
Wenn sich Familien ums Erbe streiten, ist die Anwältin Astrid Nemitz-Schäffer zur Stelle. Viel lieber sorgt sie allerdings vorab dafür, dass es gar nicht soweit kommt. Wie gelingt Erben ohne Streit?
Sa, 6. Jan 2024, 14:47 Uhr
Wirtschaft
Thema: Die besten Lesestücke aus dem Januar 2024
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
BZ: Frau Nemitz-Schäffer, das "Handbuch des Fachanwalts Erbrecht" warnt auf Seite fünf: "Erbrecht entfesselt Triebe, Gewalten und Leidenschaften."
Nemitz-Schäffer: Das kann ich so unterschreiben.
BZ: Warum werden beim Erben so oft menschliche Abgründe vermessen?
Nemitz-Schäffer: Ich würde es so erklären: Solange die Eltern leben, reißen sich alle zusammen, gerade, wenn es Mutter oder Vater nicht gut geht. Wenn dann einer von ihnen stirbt, taucht plötzlich dieses Testament auf. Und da stehen oft sehr überraschende Dinge drin, meistens haben die Eltern nicht mit den Kindern darüber gesprochen. Bei vielen Erbschaften entladen sich Emotionen, die sich über das ganze Leben angestaut haben: Eifersucht, Neid und Missgunst.
Astrid Nemitz-Schäffer arbeitet seit 1988 als Rechtsanwältin in Freiburg. Aufgewachsen in Osnabrück, Bremen und Berlin, hat sie in Freiburg Jura studiert. Ihre Kanzlei, die sie ...