Trockenheit
Winterdürre: Frankreich und Italien erleben ein neues Wetterphänomen
Waldbrände im Februar, Flusspegel im Rekordtief, Inseln, die sich zu Fuß erreichen lassen. Frankreich und Italien erleben ein neues Wetterphänomen: die Winterdürre.
jmm, dpa & AFP
Do, 2. Mär 2023, 8:38 Uhr
Panorama
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Im Cornières-Massiv, einem Ausläufer der Pyrenäen, gehen mitten im Winter Stecheichen, Aleppo-Kiefern und wilde Olivenbäume ein – alles Bäume, die als besonders widerstandsfähig gelten. Kommt es zu Waldbränden, kann sich das Feuer rasend schnell ausbreiten. Bereits im Februar sind nahe Perpignan 60 Hektar Vegetation abgebrannt – ein extrem früher Zeitpunkt für einen Waldbrand.
Auch in Norditalien sind die Wasserstände der Flüsse und Seen so niedrig wie nie. "Der Po, die Quelle unserer Landwirtschaft in Norditalien, ist auf einem Rekordtief, an manchen Stellen liegt der Pegel drei Meter unter dem Normalstand", sagt Landwirtschaftsexperte Francesco Giardina. Nach einem extrem trockenen Sommer hatten die Bauern auf die Regen- und Schneefälle im Winter gehofft, damit sich die Wasserspeicher wenigstens etwas füllen. Auch Gardasee und Lago Maggiore weisen derzeit gerade einmal 39 Prozent ihres Normalstandes in dieser Jahreszeit auf. Am Westufer bei Manerba di Garda kann man derzeit sogar zu Fuß die Isola dei Conigli erreichen, bei normalem Wasserstand ist das unmöglich. In Venedig liegen in kleineren Kanälen die Gondeln auf dem Trockenen.
Neben der Landwirtschaft sind auch Wasserkraftwerke betroffen. Wegen des Wassermangels können einige Kraftwerke in der Region Trentino nicht laufen. Die Stauseen im Trentino sind nur zu 34 Prozent gefüllt. Italiens Politik hat eigentlich erkannt, dass gehandelt werden muss. Schon die bis Oktober amtierende Regierung unter Mario Draghi stellte Mittel bereit für den Bau von 10.000 Becken zum Speichern von Regenwasser. 3,2 Milliarden Euro wurden dazu bis in das Jahr 2030 veranschlagt.
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