FRAGEN SIE NUR!: Kein Silberlöffel im Schnabel
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Elstern sind als diebisch bekannt. Das behauptet zumindest der Volksmund. Aber warum eigentlich? Wissenschaftlern um Toni Shepard an der Universität Exeter in England fiel auf, dass das nie wissenschaftlich untersucht wurde. Deshalb führten sie eine Studie mit wildlebenden Elstern und mit an den Menschen gewöhnten Tieren aus einer Auffangstation durch. Im Versuch boten die Wissenschaftler den Tieren neben einem Schälchen mit Futter auch ein paar glänzende Dinge wie Schrauben oder Ringe an. Anders als erwartet schlugen die Vögel nicht vermehrt bei den glitzernden Gegenständen zu. Ganz im Gegenteil: Sie reagierten eher ängstlich auf dieses Angebot. Aber woher kommt dann der schlechte Ruf der Elstern? Die Wissenschaftler vermuten, dass wir Menschen es verstärkt registrieren, wenn Elstern bisweilen mal ein glänzendes Objekt schnappen, und glauben dann, die Vögel fänden das attraktiv. Weniger prägnante Beute verliert sich dagegen leicht in der Wahrnehmung der Betrachter. Man nennt das wissenschaftlich eine "verzerrte Beobachtung", die durch den Volksmund weiter genährt wird.
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