Fotos: So tickt das Ringerteam des TuS Adelhausen
Auf dem Weg zur Meisterschaft? Die Ringer des TuS Adelhausen zählen zu den Favoriten in der Bundesliga. Doch wer sind die Gesichter beim Titelaspiranten?
Der TV-Star: Ivo Angelov (33, 61 Greco) ist der Star beim TuS. In Bulgarien wird der Profi oft ins Fernsehen eingeladen, kann gut leben von seinem Sport. Auch dank des TuS, der weiß, was er am Welt- und Europameister hat. Dass er es im DM-Halbfinale fertig brachte, zu verlieren, verzeiht ihm jeder, Angelov hatte jahrelang kaum einen Punkt abgegeben. „Er ist der größte Profi, den ich kenne. Nach einem Sieg trinkt er nicht mal ein Bier“, sagt Trainer Philipp. Foto: dpa
Der Ruhepol: Manuel Wolfer (25, 66 Freistil) ist das Gegenteil des Typs Dampfplauderer. Er gehört zu den Leisetretern – Wolfer der Ruhepol, der für seinen Sport lebt. Haben andere in seinem Alter eine Playstation, steht bei Wolfer im Garten ein großes Trampolin. Der Neuzugang von der RKG Freiburg, früher mit seinem Heimatverein RG Hausen-Zell schon in der Bundesliga, „ist megafleißig“, sagt Trainer Philipp. Foto: Achim Keller
Der Garant: Balint Korpasi (31, 75 Greco, oben) kann sich all seine Medaillen gar nicht um den Hals hängen, unter anderem Welt- und Europameister ist er. Technisch hervorragend ausgebildet, physisch und mental stark. Als einer der beiden Schlussringer gibt der Zugang vom ASV Mainz dem TuS „eine höhere Garantie“ (Philipp). Was fast untertrieben ist. Korpasis Bundesliga-Bilanz der letzten sechs Jahre: 60:7 Siege. Foto: Jack Guez (afp
Der Extreme: Sascha Keller (29, 75 Greco), der Mann „mit extremem Lebensstil“ (Philipp). „48 Stunden auf der Landmaschine, den Rest in der Halle.“ Das Eigengewächs führt ein Lohnunternehmen. Ringerstärken: Spezialtechnik in der Bodenlage, physisch top. Ob er nach Schulterverletzung mitringt? „Er hat die Lizenz noch nicht unterschrieben, will sich Zeit lassen“, so Philipp. Foto: Uwe Rogowski
Der Spaßvogel: Bozo Starcevic (29, 80 Greco) steht für: sichere Punkte. Sieben Kämpfe, 21:0 seine Bilanz 2017. Der Kroate mit Hang zum Humor steigt wieder zur Rückserie ein. „Unser Spaßvogel“, so Philipp. Auf dem Weg zur RKG Freiburg schnappte er sich letzte Runde auf einer Raststätte das Auto eines Kollegen und brauste ab. „Er wollte mal ein schnelles Auto fahren. Das fanden alle lustig, nur ich nicht“, sagt Philipp. Zumal Starcevic die Ausfahrt verpasste. Foto: Patrick Seeger
Der Beißer: Nick Matuhin (28, 130 Freistil) aus Frankfurt/O. hatte zu knabbern am DM-Aus, ist aber wieder voll Elan. „Unser lässiger Ossi“ (Philipp) war schon überall – Olympia, WM, EM. Intern auch „der Beißer“ (James Bond) gerufen, sichert der geborene Moskauer konstant Punkte. Mit zehn DM-Titeln in den schweren Klassen „der beste deutsche Freistiler“ (Philipp). Foto: Matthias Konzok
Der Jäger: Nick Scherer (20, 57 Greco) ist jung, talentiert, fleißig. In seinem ersten Jahr setzte der Kfz-Mechaniker seine Entwicklung fort, gewann alle seine neun Zweitliga-Kämpfe und ging auch in der Bundesliga auf die Matte. „Ein Mann für alle Fälle“, sagt Philipp, was Hobbyjäger Scherer im Playoff-Halbfinale bestätigte: Im Rückkampf in Köllerbach holte er einen Vierer. Foto: Uwe Rogowski
Der Solide: Stephan Brunner (23, 75 Freistil) zweifelte schon an seiner Bundesligatauglichkeitist, ist aber eine verlässliche Ergänzung. Gewann 2017/18 die Kämpfe, die er sollte (6:5). „Er lebt für das Ringen. Fleißig, manchmal zu fleißig“, sagt Philipp. Sein Status als Eigengewächs, verbunden mit Punktabzug bei der Nominierung, macht ihn noch wertvoller. Foto: Uwe Rogowski
Der Motivierte: Zsolt Berki (30, 66 Greco) brennt auf die Bundesliga. Der Rumäne ringt hierzulande nun lang genug, „ist unser neuer Deutscher, endlich“, sagt Philipp. Nach einjähriger Verletzungspause sei er „wahnsinnig motiviert“. Berki hat es nah zur Dinkelberghalle, wohnt im Dorf, ist mit einer Adelhauserin verheiratet. Die Frohnatur „hat immer ein Grinsen im Gesicht“. Foto: Jochen Dippel
Der Abgeklärte: Ali Umarpashaev (24, 75 Freistil) betritt mit der Bundesliga Neuland. Die Verpflichtung des Russen, der für EU-Land Bulgarien startet, fädelte TuS-Ringer Ivo Angelov ein. Umarpashaev sei „ein Riesentalent“, sagt Adelhausens sportlicher Leiter Alen Kovacevic, zugleich ist der Freistil-Experte bereits ein abgeklärter Ringer, mit 24 Jahren schon. Foto: Privat
Der Charakterstarke: Arian Güney (21, 86 Greco) zählt beim TuS zur Riege „Zukunft“: jung, entwicklungsfähig, „charakterstark“ (Philipp). Trotzdem war er schon in der vergangenen Runde Stammkraft, bestritt 14 Kämpfe (fünf Siege). „Er wird wieder seine Chance bekommen“, sagt Philipp. Güney will sie offenbar unbedingt nutzen, glänzt aktuell mit großem Trainingsfleiß. Foto: Uwe Rogowski
Der Meisterliche: William Harth (30, 86 Freistil, oben) weiß, wie man Titel holt: Im Einzel mehrfach Deutscher Meister, 2014 wurde der ältere der Harth-Brüder Militärweltmeister, und mit den Ringerstaffeln aus Mainz und Weingarten gewann er den DM-Titel. Trotz seiner Meriten gilt Harth als selbstlos, mannschaftsdienlich, und er ist auf höchster Ebene erfahren: Bei Trainings in Russland „messen sich die Harth-Brüder mit den besten Ringern“, sagt Philipp. Foto: Markku Ojala (dpa)
Der Bodenständige: Georg Harth (29, 80 Freistil, oben) bringt Titelerfahrung mit – für den TuS eine weitere Ergänzung in Richtung Meisterschaft. Der flinke Freistiler wurde mit Mainz (2012) und Weingarten (2016) Deutscher Mannschaftsmeister – an der Seite seines älteren Bruders William, mit dem er in der DRL aktiv war. „Sie machen alles für die Mannschaft“, so Philipp. Foto: Markku Ulander (afp)
Die Maschine: Alexander Semisorow (25, 71 Freistil) ist die Adelhauser Freistil-Maschine. In dem Sportsoldaten steckt internationales Top-Niveau, „er ist beweglich und hat ein Gefühl fürs Ringen, wie ich es kein zweites Mal gesehen habe“, schwärmt Philipp. Der Haltinger ist immer locker drauf, „für die Nerven eines Trainers etwas zu locker“, sagt Philipp schmunzelnd. Foto: Matthias Konzok
Der Ästhet: Peter Öhler (26, 98 Greco) weiß, was er will. „Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen nach Tokio.“ Analog zu Instagram, kommt seine Internetpräsenz wie die eines Models daher. Ein Ringer fürs Auge. „Sehr athletisch und kämpferisch. Für die Zuschauer ein toller Ringer“ (Philipp). Der Vizeweltmeister und Deutsche Meister (Einzel/Team) soll dem TuS noch mehr Sieger-Selbstverständnis verleihen. Foto: Privat
Der Wunschringer: Christian John (25, 130 Greco) ist ein „Ringer, wie man ihn sich nur wünschen kann“, sagt Philipp. Schnell, agil, überragende Physis, Ausdauer – und ein großes Kämpferherz. Starallüren sind dem Polizisten fremd. Zu den Kämpfen reist er aus Frankfurt/O. an, wohnt bei Betreuer Kuder. Ein zweites Zuhause für John, der auch schon mal das Frühstück richtet. Foto: Uwe Rogowski
Der Enthusiast: Bernd Reichenbach (56, Trainer) fehlt in seiner Trainerlaufbahn nur noch das Sahnehäubchen: die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Der Waldkircher ist enorm erfahren, sein Wissensschatz im Ringen scheint unendlich. „Ich kenne keinen ringerverrückteren Trainer in der Bundesliga“, sagt Philipp. Schlafen? „Ist bei Bernd bis Dezember nicht drin.“ Foto: Patrick Seeger
Der Spitzenmann: Artem Gebekov (28, 61 Freistil, links) profitiert von der „Wahnsinnsausbildung“, wie Philipp den Ringerschliff in Russland lobt. Gebekov ist breit aufgestellt, was es für seine Gegner umso schwerer macht. „Artem ist ein Spitzenmann“, sagt Philipp über den Neuzugang, der zu einem Punktegarant avancieren könnte. Pluspunkt: Gebekov ist bundesliga-erfahren (KSV Schriesheim) und mit den Besonderheiten des Mannschaftsringens vertraut. Foto: Zurab Kurtsikidze
Der Teamplayer: Danijel Janecic (30, 71 Greco) ist eine der Konstanten beim TuS, für den er seit 2012 ringt. Der international erfahrene Janecic nimmt fast jede Hürde, um für den TuS verfügbar zu sein, „ein Wahnsinns-Teamplayer“, lobt Philipp. Die Ausbildung in der kroatischen Heimat schlägt sich in Janecics Stärken nieder: gute Arbeit in der Bodenlage und im Stand. Foto: Markus Schächtele
Der Schlüsselfaktor: Beka Bujiashvili (25, 57 Freistil) nimmt beim TuS eine Schlüsselrolle ein. Im 57er Freistil bestreitet der Georgier den Eröffnungskampf. „Unser kleiner Lockenkopf, der uns viel Freude bereiten kann“, hofft Philipp. Das ist Bujiashvili beim Bundesligisten Mainz eindrucksvoll gelungen: 15 Siege seiner 16 Kämpfe gewann der bewegliche und technisch starke Freistiler. Foto: Privat
Der Unbekannte: Zbigniew Baranowski (27, 98 Freistil, links) ist in Deutschland ein unbeschriebenes Blatt. Das soll sich mit seinem Wechsel auf den Dinkelberg ändern. Der Pole verfügt über eine „Wahnsinnsphysis und ist technisch versiert“, sagt Philipp. International sind Baranowskis Qualitäten bewiesen: 2016 vertrat er sein Heimatland bei den Olympischen Spielen. Foto: Jack Guez (afp)
Der Clevere: Michael Kaufmehl (33, 86 Freistil) kann sich mit dem Ruf schmücken, bei wenigen Gegnern beliebt zu sein. „Manche nennen seinen Kampfstil unattraktiv, wir sagen: clever“, so Philipp. Beim TuS gilt er als „Mama im Training“, achtet auf Ordnung und Sauberkeit. Kaufmehl (Spitzname: „Der Dicke“) hatte ein sportlich schwieriges Jahr 2017, „konnte nicht alles abrufen“. Er wird neu angreifen. Foto: Patrick Seeger
Der Fleißige: Zelimkhan Khadjiev (24, 75/80 Freistil) hat eine bewegte Geschichte, Mitte der 1990er floh er mit seiner Familie aus Tschetschenien nach Frankreich. „Er ist sehr trainingsfleißig und nur schwer zu besiegen“, sagt Philipp über den französischen Sportsoldaten. Khadjievs Meriten: Olympia-Teilnahme 2016 und Vize-Europameister 2018. Foto: Uwe Rogowski
Der Abheber: Ibrahim Fallacara (26, 61 Greco, rechts) „gibt richtig Gas und ist ein absoluter Teamplayer “, schwärmt Philipp über den Neuzugang vom Ligarivalen SV Nackenheim. Den ausgebildeten Fertigungsmechaniker aus Aschaffenburg coachte Bernd Reichenbach bereits beim KSV Ispringen. Seine Stärke: die Bodenlage. „Er macht einen super Abheber“, sagt Philipp. Foto: Patrick Seeger
Der Sohnemann: Roland Schwarz (22, 80 Greco) wurde die Liebe zum Ringen in die Wiege gelegt: Vater Spitzenringer und später russischer Nationaltrainer. In Nürnberg, von wo er zum TuS kam, besuchte Schwarz die Eliteschule des Sports. „Roland hat sich in den letzten zwei Jahren sehr gut entwickelt“, sagt Philipp über den Sportsoldaten. „Ein junger Mann für die Zukunft.“ Foto: Privat
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