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In vielen Legenden steckt oft mehr als ein Körnchen Wahrheit. So verhält es sich auch mit der Geschichte vom vermeintlich ersten Flieger der Welt, Carl Friedrich Meerwein. Von dem Emmendinger Landbaumeister war vor einer Woche in der BZ-Serie "Baden mal anders" die Rede. Die darin beschriebenen Zweifel an Meerweins Meriten als Flugpionier riefen einen bekannten Emmendinger auf den Plan, der heute in Heidelberg lebt: Pfarrer Karl Günther, lange Dozent an der dortigen Universität, ließ den Autor wissen, dass es zumindest den Flugapparat tatsächlich gegeben hat. Er lagerte bis in die1920er-Jahre auf dem Speicher im Haus Karl-Friedrich-Straße 33, wo Günthers Vorfahren seit 1769 lebten. Sorgsam in Einzelteile zerlegt, blieb die Meerwein’sche Flugmaschine dort, bis sie in ein Haus in der oberen Markgrafenstraße neben dem einstigen Fotogeschäft Hirsmüller gebracht wurde, das Sophie Schindler gehörte. Als in einem strengen Winter Brennholz knapp war, wurde das aus Lindenholz gefertigte Modell mit seinen breiten Schwingen aus mit Leinöl getränkter Leinwand kurzerhand verheizt und damit der Beweis für Meerweins Flugobjekt vernichtet. Erzählt habe ihm das Hans Bührer vom Emmendinger Heimatmuseum, der mit Günthers Schwester verheiratet war und das Gerät noch mit eigenen Augen gesehen hat. Das mit dem Flugversuch vom Burghang und der Landung auf dem Misthaufen des Engel sei eine andere Geschichte. Schon sein 1879 geborener Großvater habe sie ihm erzählt, und dieser habe sie von seinem Großvater. Ob sie am Ende doch noch stimmt?
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