Finsterer Typ ohne böse Absichten
Jutta Bücker entdeckt einen Zorilla unter den Hamburger Landungsbrücken.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Eine wunderbar lakonische Geschichte über Misstrauen und Fremdheit, die Jutta Bücker aber weniger über Worte als über ihre umwerfenden Illustrationen erzählt. Die sind gleichermaßen fantasievoll wie ungeheuer präzise und anspielungsreich.
Das beginnt schon mit dem Umschlagbild, einer raffinierten Anspielung auf Walter Triers legendäre Covergestaltung von Kästners Roman "Emil und die Detektive" – das "Zorilla" darüber lackiert wie der kinoplakatmäßige Schriftzug des ebenfalls schwarzbemantelten Degenhelden und fast Namensvetter. Dass gerade Ratten sich im wiedererkennbar gezeichneten St. Pauli vor diesem Wesen fürchten, hat eine gewisse Berechtigung. Zorillas gibt es wirklich, und sie jagen gern Kleinnager.
Dennoch hat man selten ein Walross derart lässig am Tresen lehnen sehen, das auch als einziges Zoon trotz allgemeiner Hysterie völlig zu recht unbeeindruckt einschläft. Der Zorilla will mit seinen Machenschaften mitnichten xenophoben Wahn befeuern, sondern schnellstmöglich wieder in wärmere Gefilde entschwinden. Wer das Buch aufmerksam durchblättert, kennt am Ende nicht nur seine Reiseroute, sondern weiß sogar, woher das Grußkartenmotiv am Ende stammt. Kleiner Tipp: ein berühmter Garten in Marrakesch. Tolles Buch für alle Alter.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ