Tigermücke
Finanzierung der Tigermücken-Bekämpfung verlängert
Die Stadtverwaltung verlängert die Finanzierung eines Teams im Kampf gegen die Plagegeister. Im Juli vergangen Jahres wurde das Team beauftragt, die Maßnahmen haben sich bewährt.
So, 22. Apr 2018, 13:44 Uhr
Freiburg
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"Es ist wichtig, dass wir sie diesmal sofort bekämpfen", sagt Projektleiter Artur Jöst. Im vergangenen Jahr hatten der Biologe und sein Team erst im Spätsommer so richtig loslegen, Gärten kontrollieren und Fallen aufstellen können. Die Stadtverwaltung hatte zunächst nicht auf die Kritik von Fachleuten reagiert, nach dem Auslaufen von Bundesmitteln etwas gegen die Tigermücke zu unternehmen, im Juli dann aber doch 100.000 Euro bereitgestellt und die KABS damit beauftragt (die BZ berichtete).
"Vom jetzigen Stand aus hat sich das bewährt", sagte Markus Geugelin, beim Amt für öffentliche Ordnung für die allgemeine Gefahrenabwehr zuständig, diese Woche bei einer Infoveranstaltung. Für die nun beginnende Saison und bis über den kommenden Winter hinaus sei das Projekt mit 115.000 Euro finanziert. Danach werde wieder Bilanz gezogen und man werde weiter schauen.
Die Biologin Ina Ferstl kontrolliert wie vergangenes Jahr wieder Gießkannen und Regentonnen in den Kleingärten. Dort finden die erstmals 2015 über die benachbarte Verladestation der Rollenden Landstraße mit Lastwagen aus Italien als "blinde Passagiere" eingeschleppten Tigermücken ideale Brutstätten. Zum Abtöten der Larven nutzt die KABS den biologischen Wirkstoff BTI in Form von Tabletten oder Spray.
Zudem werden auf der Anlage Fallen aufgestellt, die eierlegende Weibchen anlocken und töten. "Eine unserer Fallen simuliert zu Beispiel den Geruch eines Menschen und zieht die Mücken somit an", erklärt Ferstl. Neben Kleingärten stehen auch die Friedhöfe im Fokus.
Ferstl wird beim Monitoring unter anderem von Studierenden unterstützt. Anders als im vergangenen Jahr kontrollieren sie den ganzen Sommer alle drei Wochen bestimmte Straßenzüge und Viertel in der Nähe der Hettlinger-Gärten. So verteilen sie unter anderem in den Stadtteilen Brühl-Beurbarung und Zähringen Flyer und sensibilisieren Anwohner, die Gärten und Terrassen haben.
"Es geht nicht darum, in der Bevölkerung Panik zu verbreiten", betont Jöst. Unterschätzen dürfe man die Tigermücke jedoch nicht. Sie ist nicht nur tagaktiv, sondern kann auch verschiedene für den Menschen relevante Krankheitserreger übertragen. Zwar sei die Wahrscheinlichkeit sich mit Zika oder Chikungunya anzustecken, gering. Doch je wärmer die Sommermonate und je größer die Population werden, desto höher werde auch das Risiko.
Die Populationsdichte habe sich im vergangenen Jahr nach den Maßnahmen verringert, berichtet Ferstl. Weil viele potenzielle Brutstätten beseitigt wurden, im September sogar bis zu 80 Prozent. Im Rieselfeld, wo 2016 auch Tigermücken entdeckt wurden, sei man auf gutem Wege, diese auszurotten.
Seit dieser Woche gibt es zudem eine Homepage, über die der Fund einer Tigermücke direkt an die Fachstelle gemeldet werden kann.
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