Die fünfte Jahreszeit

Fastnacht, Fasnet, Karneval

Damals eine Zeit der Sünde, heute eine große Feier: Es gibt viele Geschichten um die Fastnacht, die heute beginnt. Jedoch reicht ihre Tradition doch nicht so weit wie oft behauptet.  

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Ein moderner Fastnachts-Umzug.   | Foto: dpa
Ein moderner Fastnachts-Umzug. Foto: dpa
Heute, am 11.11. um 11.11 Uhr beginnt offiziell die Fastnachtszeit. Oft wird behauptet, die heutige Fastnacht hätte eine Tradition, die bis in das heidnische Zeitalter, also ca. 5000 v.Chr., zurück geht. Dass es damals den Grundgedanken, des ausgelassenen Feierns schon gab, bestreitet niemand. Auch gibt es ein Zitat aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., das besagt, dass der Sklave, zu mindest in dieser Zeit mit dem Herrn gleichgestellt sei, was sich auch nach einem Brauch anhört, der der Fastnacht ähnelt.

Jedoch sagt die moderne Forschung, dass die Tradition der modernen Fastnacht nicht so weit zurück reicht. Der Name "Fastnacht" kommt von dem Wort "Fasten" und ist damit eine christliche Erfindung. Vor der 40 -tägigen Fastenzeit mussten die verderblichen Vorräte, also Lebensmittel die nicht lange haltbar sind, aufgebraucht werden. Darum wurden große Gelage gefeiert, bei denen auch reichlich Alkohol floss. Dann wurde die Fastnacht von der katholischen Kirche als Negativbeispiel der Sünde geduldet. Das heißt in dieser Zeit, verhielten sich die Menschen nicht wie die Kirche das wollte. Etwa im 14. Jahrhundert wurde dann der Narr ein Sinnbild für Gottesferne, also für das "Böse" und erhielt Einlass in die Fastnachts-Tradition. Am Aschermittwoch hat die Herrschaft der Sünde wieder ein Ende und mit der 40- tägigen Fastenzeit wird die Herrschaft Gottes geehrt.

Die heutige Fastnacht hat jedoch auch damit wenig zu tun. Viel mehr ist sie ein ausgelassenes Fest, das trotz niedriger Temperaturen auf Umzügen im Freien gefeiert wird. Kinder und Erwachsene verkleiden sich, die Zünfte schmeißen Bonbons und die Musiker sorgen für die richtige Stimmung.

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