BZ-Wissensforum

Extremläufer Norman Bücher spricht über die Kraft des Willens

Vortragsredner Norman Bücher sprach am Dienstagabend beim BZ-Wissensforum im Ballhaus der Tanzschule Gutmann. Seine Botschaft: Du kannst! (Läufer duzen sich.)  

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Norman Bücher berichtet von seinen Erfahrungen als Extremläufer.  | Foto: Thomas Kunz
Norman Bücher berichtet von seinen Erfahrungen als Extremläufer. Foto: Thomas Kunz
Der Coach:

Norman Bücher ist Extremläufer. Er läuft durch das australische Outback, durch den Dschungel Brasiliens, durch die Wüste Südafrikas, und in den nächsten sieben Jahren um die ganze Welt. Doch danach hat es nicht immer ausgesehen. Er studierte BWL, wurde Diplom-Betriebswirt, arbeitete als Unternehmensberater – bis er merkte: "Mir hat Leidenschaft gefehlt, und eine Richtung."

"Wo Talent und Können nicht mehr weiterhelfen, entscheidet unsere Willenskraft, ob wir ankommen oder aufgeben."

Die Ausgangslage:

"Ein bisschen verrückt sein gehört dazu", sagt Bücher über seine Abenteuer. Und schlägt direkt die Brücke vom Outback zum Alltag der Zuhörenden. "Was ich in Australien gemacht habe, das könnt ihr alle auch. Was ist euer persönlicher Ayers Rock? Wo möchtet ihr hinlaufen?"

Fünf Erfolgsfaktoren:

Doch wie gelangen wir an unser Ziel? Für diesen Weg ist ein Kompass weitaus wichtiger als eine Uhr, der Weg selbst ist viel bedeutsamer als die Geschwindigkeit, mit der wir ihn gehen: Wir brauchen eine Zielrichtung. Die Energie für den Weg finden wir dort, wo unser Fokus ist. Dabei sei es ganz normal, auch zu scheitern, so Bücher. Wirkliche Versager seien die Menschen, die nie versagen, weil sie sich nicht auf den Weg machen. SNS nennt er den dritten Faktor: "Scheitern – Neustarten – Schnell". Darüber hinaus geht es um Willenskraft: "Kopf schlägt Körper". Denn "wenn es draußen regnet und man gar keine Lust hat, zu laufen, dann kommt es darauf an, die Laufschuhe anzuziehen und loszulaufen." Schließlich muss man sich aber auch immer bewusst machen, warum man etwas tut. Denn "erst Motive geben unseren Zielen ihren Sinn".

Willensstärke lernen:

Im Outback musste Bücher selbst alle Willensstärke zusammennehmen. Nach rund der Hälfte der 1120 Kilometer Strecke verhärtete sein Oberschenkel, sein Schienbein schmerzte stark. "Da helfen Talent und Können nicht weiter." Er schaffte es. Diese Willenskraft habe er von seinem Vater gelernt. Der war selbst Marathonläufer, verscholl in den Alpen, wurde schon aufgegeben und doch auf wundersame Weise gefunden. Danach bestieg er mit seinen beiden Söhnen den Kilimandscharo.

Hinfallen, um wieder aufzustehen:

Im brasilianischen Dschungel erfuhr Bücher, was es bedeutete, zu scheitern. Nach einem Tag fühlte er sich "wie eine ausgepresste Zitrone", er musste abbrechen. Es sei wichtig, "über die Ecken und Kanten, die das Leben interessant machen", zu sprechen. Entscheidend sei nicht, ob wir hinfallen. Entscheidend sei nur, ob wir wieder aufstehen. Denn: "Du wirst immer wieder hinfallen."

Spruch des Abends:

"Jede Expedition beginnt mit einer Richtung."

Fazit:

Norman Bücher füllt vermeintliche Kalendersprüche mit Leben, mit Geschichten und Begegnungen. Nach seinem Vortrag hat man große Lust, über die Richtung nachzudenken, die man selbst einschlagen möchte.
Das BZ-Wissensforum ist eine Vortragsreihe der Badischen Zeitung. Zu einzelnen Vorträgen sind noch Restkarten erhältlich.

Schlagworte: Norman Bücher
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