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Insolventer Zulieferer

Ex-Allgaier-Chef Hundt appelliert an Autohersteller

Der Autozulieferer Allgaier ist seit 2023 insolvent. Zuletzt gab es Gespräche mit einem möglichen Investor. Doch diese sind gescheitert. Nun schaltet sich der frühere Eigentümer ein.  

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Der Hauptstandort von Allgaier in Uhingen.  | Foto: Marijan Murat/dpa
Der Hauptstandort von Allgaier in Uhingen. Foto: Marijan Murat/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Uhingen (dpa/lsw) - Im Überlebenskampf des insolventen Zulieferers Allgaier appelliert der frühere Eigentümer Dieter Hundt an die deutschen Autohersteller. "Ich kann nichts fordern, sondern nur an den partnerschaftlichen Willen und einen gewissen Goodwill gegenüber dem neuen Investor appellieren, um dieses Unternehmen und die Arbeitsplätze in der Region zu erhalten", sagte Hundt der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". 

Niemand erwarte, dass Allgaier etwas geschenkt bekomme. Es gehe jedoch darum, ob das Unternehmen auch über 2025 hinaus an Vergabeverfahren für neue Aufträge beteiligt werde. "Die mehr als 40 Jahre, in denen das Unternehmen immer ein zuverlässiger und geschätzter Partner war, sollten doch entscheidender sein als die kurze, leidvolle Zeit unter Westron." Die Familie des früheren Arbeitgeberpräsidenten war lange Hauptanteilseigner. 2022 verkaufte sie Allgaier mehrheitlich an die chinesische Westron Group. 

Die Zeit drängt

Viel Zeit, sein Lebenswerk zu retten, sieht Hundt jedoch nicht mehr: "Wenn die Beschäftigten nicht bald eine längerfristige Perspektive bekommen, werden wir viele von ihnen verlieren. In den nächsten vier bis sechs Wochen sollte eine Lösung da sein", sagte er. Er leide sehr unter der Insolvenz. Westron warf er vor, die Insolvenz durch das Auftreten in Preisverhandlungen mit verursacht zu haben: "Das Vorgehen nach dem Motto „Ihr bezahlt einen höheren Preis, sonst könnt Ihr zum nächsten Ersten die Werkzeuge abholen“ war meines Erachtens einer der entscheidenden Fehler, die zur Insolvenz geführt haben." 

Jüngst war bekanntgeworden, dass ein potenzieller Investor für den Allgaier-Hauptstandort in Uhingen (Kreis Göppingen) abgesprungen ist. Der Investor war Insolvenzverwalter Michael Pluta zufolge an einer Übernahme interessiert, hatte aber auch feste Bedingungen gestellt. Er fordert die Zusage der Autobauer, dass diese auch künftig mit Allgaier zusammenarbeiten. Diese Zusage gibt es aber nicht. "Ohne neue Aufträge kann er nicht investieren. Nur wenn Allgaier neue Aufträge erhält, dann wäre noch eine Einigung möglich", sagte Pluta. 

700 Jobs stehen auf dem Spiel

Pluta ist Insolvenzverwalter der Allgaier Automotive GmbH. Diese stellt Karosserieteile her und war die größte Gesellschaft der Allgaier-Gruppe. Den Insolvenzantrag stellte sie im Juni 2023. Einzelne Unternehmen der Gruppe sind in der Zeit danach bereits verkauft worden. In Uhingen arbeiten rund 700 Menschen. In diesem Jahr soll es keine Kündigungen geben, der Betrieb ist durch bestehende Aufträge bis Ende 2025 gesichert.

© dpa‍-infocom, dpa:241125‍-930‍-299271/1

Ressort: Baden-Württemberg

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