EU warnt USA vor Zöllen auf Stahl

US-Präsident Donald Trump hat Zölle auf den Import von Stahl und Aluminium angekündigt. Brüssel und die deutsche Stahlindustrie sind alarmiert.  

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Ein Stahlarbeiter von Thyssenkrupp prüft den Roheisen an einem  Hochofen.  | Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)
Ein Stahlarbeiter von Thyssenkrupp prüft den Roheisen an einem Hochofen. Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)
US-Präsident Donald Trump will Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten mit Zöllen von 25 Prozent belegen. Details sollten noch am Montag verkündet werden, sagte der Republikaner während eines Fluges mit der Präsidentenmaschine Air Force One vor Journalisten. Damit könnte die Zolloffensive des US-Präsidenten erstmals auch Europa und Deutschland empfindlich treffen.

Frankreich stellte umgehend Gegenzölle der Europäischen Union (EU) in Aussicht. Die EU-Kommission hält das Verhängen von Zöllen für rechtswidrig, sie wären aus ihrer Sicht wirtschaftlich kontraproduktiv. Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot sagte dem Sender TF1: "Es gibt kein Zögern, wenn es darum geht, unsere Interessen zu verteidigen." Die EU-Kommission werde "die Sektoren festlegen, die Gegenstand dieser Vergeltungsmaßnahmen sein werden."

Auch die EU selbst warnte Trump vor der Einführung neuer Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. "Die EU sieht keine Rechtfertigung für die Verhängung von Zöllen auf ihre Exporte", teilte die für die Handelspolitik zuständige EU-Kommission in Brüssel mit. "Wir werden handeln, um die Interessen europäischer Unternehmen, Arbeitnehmer und Verbraucher vor ungerechtfertigten Maßnahmen zu schützen."

Die Bundesregierung zeigte sich besorgt, sieht aber auch die Möglichkeit eines Kompromisses mit der US-Regierung. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, Zölle würden die deutsche exportorientierte Wirtschaft treffen. EU und Bundesregierung setzten sich weiter dafür ein, dass es nicht dazu komme.

Die USA sind ein durchaus bedeutsamer Exportmarkt für die deutsche Stahlindustrie. Rund 80 Prozent der Stahlausfuhren aus Deutschland gehen aber in andere EU-Länder. Laut dem Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl ist Deutschland der größte Stahlproduzent in der EU und steht weltweit an siebter Stelle: hinter China, Indien, Japan, den USA, Russland und Südkorea. Die USA beziehen ihren Stahl nach Angaben des Branchenverbands American Iron and Steel Institute (AISI) für das Jahr 2024 vor allem aus Kanada, Brasilien und Mexiko. Auch Deutschland und China rangieren demnach in der Top 10 der Herkunftsländer von Stahlimporten.

Der Stahl- und Industriegüterkonzern Thyssenkrupp sieht nach Trumps Ankündigung keine großen Auswirkungen für sich. Es hieß, die angekündigten Zölle hätten nach jetzigem Kenntnisstand "nur einen sehr begrenzten Einfluss auf die Geschäfte".
Schlagworte: Donald Trump, Jean-Noël Barrot
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