Es wimmelt im Kompost
Wo fühlen Würmer sich am wohlsten? Antworten auf diese und andere Fragen gibt es im Grünen Klassenzimmer.
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Neugierig zupfen die Kinder von den Kräutertöpfchen Blattspitzen ab, reiben sie zwischen den Fingern und riechen daran. Schnittlauch erkennt jedes Kind. Schwieriger wird es, die Zitronenmelisse von der Pfefferminze zu unterscheiden. Das geht leichter, wenn man mit der Zunge daran leckt. "Schmeckt nach Pizza!", ruft ein Junge begeistert. "Bäh, schmeckt doch wie Seife", tönt es aus der anderen Richtung. Alle hatten ein Blättchen Thymian in den Mund gesteckt hat. "Jeder hat seinen eigenen Geschmack", sagt Frau Bergmann verständnisvoll, "und mit Thymian wird tatsächlich gerne die Tomatensoße gewürzt."
Wie entstehen neue Pflanzen? Aus Samen oder Ablegern. Das wissen die Schulanfänger bereits und machen sich an die Arbeit. Eine Gruppe holt mit Eimer und Schaufel frischen Kompost und siebt ihn über einer Schubkarre durch. Im Sieb bleiben grobe Klumpen, Steinchen und Regenwürmer hängen. Das kommt alles zurück zum Komposthaufen. Die fein gesiebte, krümelige Erde duftet und die Kinder füllen sie in die kleinen Blumentöpfe, die Frau Bergmann verteilt hatte. Die andere Gruppe sticht mit dem Spaten einen Teil von einer Zitronenmelisse ab, die bei den Sträuchern wächst. Das geht ganz schön schwer, aber zusammen schaffen es die Kinder und tragen die Pflanze zum Arbeitstisch. Mit der Gartenschere werden die dicken Wurzeln des Ballens durchgeschnitten, die feinen gekürzt. Der Ableger muss nämlich in das kleine Erdloch passen, das die Kinder mit dem Finger in die Blumentopferde gebohrt haben. Dann wird die neue Pflanze angedrückt. "Wenn man jetzt vorsichtig an dem Ableger zieht und er nicht wieder aus der Erde herauskommt, ist er richtig eingepflanzt!", erklärt Frau Bergmann. Einer der Jungen streckt ihr eine ganze Hand voll Regenwürmer entgegen, die er nebenbei aus dem Wurzelballen gesammelt hat. "Darf ich die mit in meinen Blumentopf pflanzen?" fragt er. Schnell sind sich alle einig, dass es den Regenwürmern dort zu eng würde. Sie haben am Komposthaufen ein schöneres Leben, wo sie helfen können, dass aus Gartenabfällen lockere Erde wird.
Nicht alle Kinder wollen Zitronenmelisse mit nach Hause nehmen. Ihnen gefallen Feuerbohnen besser, schließlich können die über vier Meter lang wachsen. Drei Kerne werden auf die Erde im Blumentopf gelegt, leicht angedrückt und mit lockerer Erde zugedeckt. Nun kriegen alle Pflanzen einen Schluck Wasser aus der grünen Gießkanne. Feucht soll die Erde sein und nicht zu kalt, damit die Pflanze Wurzeln schlagen kann. "Am besten stellt ihr zu Hause Eure Töpfe noch ein paar Tage drinnen auf die Fensterbank", rät Frau Bergmann den Kindern zum Schluss. Was, wenn nun doch ein klitzekleiner Regenwurm in einen der Blumentöpfe gekrochen ist? Wir sind sicher, dass ihn die Kinder vom Regenbogen längst gerettet haben.
Helga Lorenz
Das Grüne Klassenzimmer: Angebote für Schulen und Kindergärten bei der Ökostation Freiburg, Seeparkgelände, 79110 Freiburg.
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