"Es war zu schade, sie einfach wegzuwerfen"

Edda Klöber aus Fahrnau sammelt "Erklär’s mir" – und hat die Kolumne für ihre Enkel zu einem Buch binden lassen.

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Edda Klöber mit einem ihrer Erklär’s-mir-Bücher | Foto: Katharina Kubon — Edda Klöber mit einem ihrer Erklär’s-mir-Bücher Foto: Katharina Kubon

Wenn man früher etwas wissen wollte, dann konnte man im Lexikon nachschlagen. Die gab es in verschiedenen Varianten mit mehreren Bänden und standen meist etwas angestaubt im Regal. Mittlerweile kann man alles im Internet nachschauen – Google und Wikipedia sei Dank. Seit 2004 gibt es aber auch B. Zetti, das Maskottchen von Zisch, dem Schul-Projekt der Badischen Zeitung.

Täglich erklärt B. Zetti einen Begriff aus der Nachrichtenwelt unter dem Titel "Erklär’s mir". Eine tolle Sache – nicht nur für Kinder. Das dachte sich auch Edda Klöber aus Fahrnau, einem Ortsteil von Schopfheim im Landkreis Lörrach. Klöber und ihrem mittlerweile verstorbenen Mann haben die kleinen Erklärbeiträge so gut gefallen. "Es war zu schade, sie einfach wegzuwerfen", erzählt die 69-jährige. Also begann sie, die Textchen auszuschneiden und zu sammeln. "Als mein erstes Enkelkind in die Schule gekommen ist habe ich dann beschlossen, eine Art Lexikon daraus zu machen", sagt Edda Klöber weiter. Akribisch hat sie die "Erklär’s mir"-Beiträge alphabetisch sortiert und auf DIN-A4-Blätter aufgeklebt. Am Ende der Beiträge listet ein Inhaltsverzeichnis den Inhalt auf, alle Seiten hat Edda Klöber von Hand mit Seitenzahlen beschriftet. Manche Beiträge hat sie ebenfalls handschriftlich ergänzt, zum Beispiel wenn ein Bezug zu einem bestimmten Datum oder Ereignis besteht. Etwa die Situation in Ägypten im Jahr 2011, die Sonnenfinsternis 1999 oder die Finanzkrise in Griechenland 2010.

Unzählige Stunden hat Edda Klöber dafür gebraucht, am Ende hat sie alles zu einem Buch binden lassen. In der Zwischenzeit sind drei Bücher daraus geworden, mehrere Jahre hat Edda Klöber jeweils für ein Buch gesammelt.

Knapp 1900 Begriffe sind über die Jahre zusammen gekommen, begonnen hat die 69-Jährige 2013 – im Jahr 2021 ist der dritte Band fertig geworden und damit war für Klöber Schluss. Jedes ihrer fünf Enkelkinder hat die drei Bände der "Erklär’s mir"-Lexika bekommen. Ihre Schwiegertochter benutzt die Bücher außerdem als Lehrkraft im Unterricht. "Mir macht so etwas Freude", sagt Edda Klöber und der Stolz ist deutlich herauszuhören.

Die 69-Jährige hat immer mit Kindern gearbeitet und ist heute noch in der Hausaufgabenbetreuung für den Kinderschutzbund tätig. Mit den "Erklär’s mir"-Bänden hat sie ganz eigene Lexika erschaffen und den Enkelkindern ein Geschenk gemacht, um das sie sicher manch anderes Kind beneidet.

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