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Ausbildungsplätze

Es gibt noch reichlich offene Lehrstellen in der Region

Für junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz wird allmählich die Zeit knapp. Dennoch sind in Südbaden momentan noch in vielen Branchen freie Lehrstellen vorhanden.  

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Kaufleute, Köche, Verkäufer, Hotelfach...besonders viele Lehrstellen unbesetzt.  | Foto: goodluz - Fotolia, dpa
Kaufleute, Köche, Verkäufer, Hotelfachleute – in diesen Jobs sind in der Region besonders viele Lehrstellen unbesetzt. Foto: goodluz - Fotolia, dpa
So hat die Jobbörse der Arbeitsagentur Freiburg derzeit knapp 1700 freie Ausbildungsplätze im Angebot, wie sie auf BZ-Anfrage mitteilte. Altenpfleger, Köche, Verkäufer – in diesen Berufen ist die Zahl der zur Verfügung stehenden Lehrstellen fast schon traditionell hoch. Entsprechend zählen sie im Bezirk der Arbeitsagentur Freiburg derzeit zu den Top Ten der Metiers mit dem größten Angebot für angehende Azubis.

"Aber auch in anderen attraktiven Berufen sind noch Stellen frei", sagt Hanspeter Fakler, der Sprecher der Freiburger Agentur. So sucht derzeit etwa ein Betrieb einen Auszubildenden zum Brauer und Mälzer, in anderen Unternehmen besteht Bedarf an künftigen Fotografen, Kanalbauern und Orthopädieschuhmachern.

Angeführt wird die Rangliste der Berufe mit den meisten offenen Lehrstellen – erstellt aus den Angeboten in der Jobbörse der Arbeitsagentur – derzeit von Einzelhandelskaufmann/-frau (186 offene Stellen), gefolgt von Koch/Köchin (103) und Restaurantfachmann/-frau sowie Verkäufer/in (jeweils 94). Daraus lasse sich jedoch nicht pauschal schließen, dass in diesen Branchen ein Nachwuchsmangel herrsche, betont Fakler: "Denn gerade im kaufmännischen Bereich gibt es auch immer sehr viele Bewerber."

Handwerkskammer ist optimistisch

Am 1. Oktober beginnt in vielen Unternehmen das neue Lehrjahr, in den meisten Handwerksbetrieben sogar bereits in knapp sechs Wochen am 1. September. Trotzdem werden derzeit auch in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer (HWK) Freiburg 242 freie Ausbildungsplätze aufgeführt. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht alle Betriebe ihre Stellen bis Anfang September mit Lehrlingen besetzt bekommen", sagt Martin Düpper von der HWK.

Besonders groß ist der Bedarf ihm zufolge in Berufen wie Anlagenmechaniker/in für Sanitär, Heizung, Klima, Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandel (etwa Bäckerei oder Fleischerei) und im Elektroniker-Bereich.

Zusätzlich zu den Angeboten in der Lehrstellenbörse stünden noch Plätze in Betrieben zur Verfügung, die nicht über die Kammer, sondern mittels Anzeigen in Zeitungen und sozialen Netzwerken oder durch Mund-zu-Mund-Propaganda um Nachwuchskräfte werben. "Und dann gibt es noch die Betriebe, die aufgegeben haben, weil sie keine Bewerber bekommen oder mit den Kandidaten nicht zufrieden sind", so Düpper.

Kleinere Betriebe tun sich oft schwer

Angesichts der Schwierigkeiten mancher Firmen sei es umso wichtiger, dass diese ihre offenen Lehrstellen bei der Arbeitsagentur melden, mahnt Reiner Geis, Geschäftsführer der Gewerkschaft Verdi in Südbaden. "Es lässt sich beobachten, dass namhafte Arbeitgeber ihre Ausbildungsplätze sehr leicht besetzen können, während kleinere Betriebe sich damit oft sehr schwertun", sagt Geis im BZ-Gespräch.

Für bedenklich hält er zudem den Rückgang der Bewerberzahlen in den Gesundheitsberufen. Viele junge Leute würden vom schlechten Image der Tätigkeiten und der drohenden Arbeitsbelastung nach Ausbildungsende abgeschreckt, vermutet der Gewerkschafter.

Jungen Menschen, die noch nach einem Ausbildungsplatz suchen, empfiehlt Hanspeter Fakler den Gang zur Arbeitsagentur: "Gerade wenn es um Beratung und Fragen zur Bewerbung geht, sind wir die erste Adresse." Aber auch die Handwerks- sowie die Industrie- und Handelskammer könnten mit ihren Lehrstellenbörsen weiterhelfen.

"Je mehr Möglichkeiten man nutzt, desto größer werden die Chancen", sagt Fakler. Auch eine Initiativbewerbung direkt beim Unternehmen sei nie falsch. Besonders, wer bereits durch ein Praktikum oder anderweitig einen Kontakt zu einem Betrieb aufgebaut hat, könne auf diesem Weg Erfolg haben.

Etwas skeptischer bewertet Martin Düpper den direkten Weg zum Unternehmen: "Wenn man sich einfach mal drauflos bewirbt, wird es schwierig. Dann scheitert es oft an den unterschiedlichen Vorstellungen, die Arbeitgeber und Bewerber von dem Beruf haben." Düpper rät angehenden Azubis daher, den Ausbildungsservice der Handwerkskammer in Anspruch zu nehmen. Im Gespräch mit Experten lasse sich vorab klären, welche Tätigkeiten und Betriebe für den Bewerber überhaupt infrage kommen.

Last-Minute-Börse für Bewerber auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle: Mittwoch, 29. Juli, 15 bis 17 Uhr, Agentur für Arbeit Freiburg, Lehener Straße 77.

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Ressort: Wirtschaft

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