Selbstversuch
Erfahrungen: Wie ist es, bei Amazon Flex als Fahrer zu arbeiten?
Für Amazon Flex kann jeder mit einem Auto Pakete ausliefern. Der Stundenlohn ist verlockend, die Arbeit hart. Unser Autor hat den Job einen Monat lang gemacht und seine Erfahrungen aufgeschrieben.
So, 21. Jun 2020, 13:44 Uhr
Wirtschaft
Thema: Die besten Lesestücke aus dem Juni 2020, BZ-Langstrecke
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
"Ist halt bequem"
Dreimal bin ich schon nach oben gehastet, Gefriertaschen mit Tiefkühlpizzen um die Schultern, randvolle Papiertüten in den Händen und auch eine Packung Klopapier. Als ich den Kasten keuchend auf die Türschwelle fallen lasse, steht der Kunde da und grinst. Er ist ungefähr so alt wie ich, lange Haare, Typ Student. "Warum machst du das?", frage ich und versuche dabei freundlich zu klingen. Ich meine: Warum bestellst du deinen Großeinkauf bei Amazon und willst ihn dann auch noch so verdammt schnell haben? Er zuckt mit den Schultern: "Ist halt bequem." Er zerrt den Bierkasten aus der Tür, sie fällt ins Schloss. Kein Trinkgeld.
Seit einer Woche arbeite ich als Paketbote für Amazon, den größten Online-Händler der Welt. Freischaffend, maximal flexibel, mit dem eigenen Auto. 25 Euro pro Stunde zahlt Amazon, alle Kosten trage ich selbst.
Das Prinzip ist simpel: Man meldet sich über eine App für Schichten von je zwei oder drei Stunden, fährt zum Lieferzentrum, lädt die Päckchen ein und folgt dann der Route, die die App berechnet. Amazon Flex heißt der Dienst, den Amazon seit mehr als zwei Jahren in Großstädten wie München und Berlin anbietet, neuerdings auch in Nürnberg, Erfurt oder Mannheim. Das Prinzip ähnelt Uber, dem ...